Matura – und jetzt? Wie so viele war auch ich nach der Matura etwas verloren, bis ich auf den ESK gestoßen bin. Im Ausland als Freiwillige zu arbeiten, hörte sich für mich genau richtig an. Nun galt es nur noch ein Projekt und eine Destination zu finden und so verschlug es mich in den Süden Ungarns, um in einem zweisprachigen Kindergarten zu arbeiten.
Anfang September machte ich mich dann gemeinsam mit meinem Papa, der mich dankenswerterweise mit dem Auto fuhr, auf den Weg in die fünftgrößte Stadt Ungarns – Pécs.
Innerhalb der ersten Woche trafen nach und nach meine 6 Mitbewohner aus Deutschland, Italien und Spanien ein. Vor allem mit den Mädchen kam ich von Anfang an sehr gut klar und wir wurden schnell Freunde. Nur eine Woche nach meiner Ankunft stand dann mein erster Arbeitstag im Kindergarten an. Ich hatte das Glück in einem deutsch-ungarischen Kindergarten zu arbeiten, indem alle Erzieherinnen fließend deutsch sprachen. Dies erleichterte es mir sehr, mich schnell einzuleben. Die Kinder hingegen sprachen fast ausschließlich Ungarisch, mit vereinzelt deutschen Wörtern, doch auch mit ihnen verstand ich mich von Anfang an sehr gut. Nach der Arbeit warteten zu Hause ganz andere Herausforderungen auf mich: Selber kochen, Wäsche waschen und putzen. Mit der Zeit gewöhnte ich mich langsam an die neuen Aufgaben und wurde immer selbstständiger.
Nach der ersten Eingewöhnungsphase durften ich und meine Mitbewohner dann nach Visegrad reisen, um dort ganz viele andere Freiwillige beim On Arrival Training kennenzulernen. Diese Woche wird mir für immer besonders schön in Erinnerung bleiben, da wir in einem tollen Hotel mit Spa und richtig gutem Essen gewohnt haben. Über das ganze Jahr hinweg besuchten wir dann die neu gefundenen Freunde und bekamen ab und an auch selber Besuch. Das Vernetzen mit den anderen Freiwilligen ermöglichte es uns auch, viele neue Städte in Ungarn, wie zum Beispiel Szeged und Debrecen zu bereisen.
An Weihnachten konnte ich mir freinehmen und meine Familie in Vorarlberg besuchen, wofür ich ebenfalls sehr dankbar bin. Danach kam ich sehr erholt und mit schönen Erinnerungen von zu Hause zurück nach Ungarn und startete dann dort gleich wieder mit der Arbeit im Kindergarten. Mittlerweile kannte ich alle Kinder beim Namen und sie waren mir schon sehr ans Herz gewachsen.
Nach einiger Zeit hielt dann der Frühling Einzug und je wärmer es wurde, desto schneller schien die Zeit zu vergehen. Nochmal fuhren wir nach Visegrad zum Mid Term Training, dann war Ostern und auf einmal schon fast Sommer. Anfang Mai feierten wir schon unser Abschlussfest im Kindergarten und erst dort wurde mir langsam bewusst, dass sich mein Freiwilligendienst langsam dem Ende neigt. Nun wurde die restliche Zeit mit den anderen Freiwilligen nochmal richtig genutzt, ob shoppen gehen, an den See fahren oder aber einer unserer Lieblingsaktivitäten, neue Restaurants ausprobieren, nachzugehen, die Zeit verging wie im Flug.
Auf einmal erhielt ich Abschiedsgeschenke von Eltern und Kindern und rückblickend werde ich die Zeit im Kindergarten sehr vermissen. Aber nicht nur den Kindergarten, sondern vor allem meine neuen Freunde und die vielen Menschen, die ich kennenlernen durfte und die mich auf einem wichtigen Teil meines Weges begleitet haben, werde ich vermissen. Und so gingen meine 10 Monate in Ungarn vorüber…
Ich möchte die schöne Zeit, die ich in Ungarn verbracht habe und die vielen Erinnerungen und Erfahrungen auf keinen Fall missen. Es ist nicht immer ganz einfach, auch ich hatte anfangs Heimweh oder mal einen schlechten Tag, aber die guten Ereignisse überwiegen so stark, dass ich mich trotzdem immer wieder für einen ESK-Freiwilligendienst entscheiden würde.