Ausland

aha Youth Reporter: Thema Europa

Beim kürzlich stattgefundenen Wann & Wo Redaktionstag beschäftigten sich die Nachwuchs-JournalistInnen des aha Youth Reporter Teams mit den EU-Wahlen und baten Landeshauptmann Markus Wallner zum Interview.

aha Youth Reporter: Welchen Stellenwert hat die EU-Wahl am 26. Mai?

Markus Wallner: Es geht erstmal darum, das Wahlrecht wahrzunehmen. EU-Wahlen leiden auch in Österreich unter geringer Wahlbeteiligung. Wichtig wäre, die europäische Entwicklung ernst zu nehmen und vor allem auch die Stimme für ein Europa abzugeben. Es liegen viele Fragen auf dem Tisch, die gelöst werden müssen. Fragen der Sicherheit, Fragen der Asylpolitik, Fragen des Außengrenzschutzes, aber auch Bildungs- und Wirtschaftsfragen. Daher mein Aufruf: „Den 26. Mai nicht vergessen, sondern aufstehen und wählen gehen!“

aha Youth Reporter: Wie stehen Sie persönlich zur EU und zu Europa?

Markus Wallner: Gerade für Vorarlberg hat die EU eine enorme Bedeutung. Wir profitieren sehr stark von der europäischen Entwicklung. Vor allem im Bereich der Wirtschaft und der Sicherung von Arbeitsplätzen. Wir sind ganz nah an den europäischen Märkten, stark integriert in Europa – die EU ist für Vorarlberg alternativlos.

aha Youth Reporter: Sehen Sie sich als Europäer?

Markus Wallner: Meine Heimat ist Vorarlberg, wir sind alle Österreicher, aber die europäische Zugehörigkeit ist auch für mich persönlich von großer Bedeutung.

aha Youth Reporter: Wie stehen Sie einem EU-Austritt gegenüber?

Markus Wallner: Es wäre ein massiver Rückschritt, wenn es so käme – wie man gerade in Großbritannien sieht. Insgesamt wäre es eine absolut rückwärtsgewandte Entwicklung, da es ein Rückfall in ein nationalstaatliches Konzept wäre. Das Auseinanderdriften der Staaten kann man niemals befürworten – ein gemeinsames Europa muss im Vordergrund stehen.

aha Youth Reporter: Wie profitieren junge Menschen von der EU?

Markus Wallner: Insgesamt profitieren die jungen Leute von einem stabilen Europa, von einem Europa mit mehr Sicherheit und auch von einem friedlichen Europa. Die vergangenen Generationen haben genau das Gegenteil sehr schmerzvoll erleben müssen. Man muss die Jugend immer wieder darauf aufmerksam machen, dass das nicht selbstverständlich ist. Es gibt aber auch viele neue Möglichkeiten, wie zum Beispiel die gemeinsame Währung, die Wirtschafts- und Arbeitsplatzchancen. Man kann sich in ganz Europa frei bewegen, man kann in ganz Europa arbeiten und für Jugendliche bieten sich vor allem die Möglichkeiten der Reisefreiheit an. Man kann sich im gesamten europäischen Raum ausbilden, was ein ganz großer Vorteil gegenüber vergangenen Generationen ist.

aha Youth Reporter: Haben Sie konkrete Vorschläge, wie man die Integration von Flüchtlingen verbessern kann?

Markus Wallner: Wir in Vorarlberg unternehmen sehr viel im Bereich der Integration. Wir sind ein Bundesand, welches von Anfang an Deutschkurse anbietet und Vereinbarungen getroffen hat, die auch eingehalten werden müssen. Voraussetzungen für gute Integration sind die Sprache lernen, einen Job finden und vor allem muss man sich integrieren und die Werte in Vorarlberg akzeptieren. Man darf keine Parallelgesellschaft aufbauen und nicht gegen uns, sondern mit uns leben wollen. Da verlangen wir auch den Integrationswillen.