Ausland

Als Au-pair in Kanada

Mein Name ist Johanna Beer, ich bin 22 Jahre alt und komme aus dem schönen Bregenzerwald in Vorarlberg. Vor meinem Auslandsaufenthalt habe ich die BAKIP in Zams besucht und dort die Ausbildung zur Kindergartenpädagogin gemacht. Da ich während meiner Schulzeit schon wusste, dass ich nach der Matura unbedingt ins Ausland möchte, war für mich bald klar, dass das Au-pair Programm das perfekte für mich war. Ich hatte immer schon viel Spaß bei der Arbeit mit Kindern und habe durch meine Ausbildung natürlich auch viel Praxiserfahrung mit Kindern sammeln können.

Als es allerdings um die Entscheidung ging, in welchem Land ich Au-pair werden möchte, war ich etwas planlos. Ich wusste nur, dass ich meine Zeit im Ausland außerhalb von Europa verbringen will. Da ich bereits einige junge Leute kannte, die Au-pair in den USA wurden – unter anderem meine Mama – habe ich gewusst, dass ich genau das nicht machen möchte und ein anderes Land bereisen möchte. Wie ich dann tatsächlich zu Kanada gekommen bin, ist recht lustig: Ich saß im Fahrschulauto mit meinem Fahrlehrer. Der fragte mich, was ich nach der Schule machen möchte. Ich antwortete: „Als Au-pair ins Ausland gehen.“ Mein Fahrlehrer daraufhin: „Wohin? Nach Kanada?“ Ich war erst etwas überrascht über seine konkrete Frage, und meinte: „Wieso Kanada?“ Er hat dann nur mit den Achseln gezuckt und gesagt, er hätte mal gehört, dass Kanada ein schönes Land sei. Nach der Fahrstunde habe ich dann gleich „Kanada“ gegoogelt, mich gleich verliebt und das irgendwie als Zeichen gesehen 😊

Da ich meinen Au-pair-Aufenthalt über die Organisation „AIFS“ gebucht und geplant habe, wurde ich vorab bei allen wichtigen Dingen unterstützt und vorbereitet. Z. B. bei der Visumsbeantragung, bei Versicherungsfragen, bei der Gastfamiliensuche, u. v .m.

Wenn man sich für so eine Reise entscheidet, macht man sich davor viele Gedanken und malt sich im Kopf schon sehr viel aus. Ich habe mir vorgestellt, dass ich in einem wunderschönen kanadischen Haus mit einer tollen kanadischen Familie lebe. Ich habe gehofft, dass ich sehr viele andere Au-pairs in der Umgebung kennenlerne und Freundschaften fürs Leben schließe. Außerdem habe ich mir erwartet, dass ich perfekt Englisch sprechen kann, wenn ich wieder zurückkomme und dass die Zeit in Kanada mich verändert – dass ich danach weiß, wer ich bin und was ich will.

Wie die meisten hatte auch ich Glück und meine Erwartungen wurden über die Maßen erfüllt:

Meine Gastfamilie lebte in der Nähe von Edmonton, in Alberta. Unser Haus (welches wirklich klassisch kanadisch war) lag in einer ruhigen Nachbarschaft. Ein kleiner Weg führte hinter den Häusern vorbei zu einem kleinen See. Innerhalb von 10 Minuten mit dem Auto war man in der City, aber auch innerhalb von 20 Minuten konnte man einen Nationalpark erreichen – die Lage war somit perfekt. Meine Gastfamilie bestand aus meiner Gastmutter Tracie, die als Krankenschwester arbeitete und aus meinen Gastvater Evan, der Chef einer Elektronikfirma war. Die zwei hatten 3 wunderbare Jungs: Jack war 4 Jahre alt, Cooper war 3 Jahre alt und Max war gerade ein Jahr alt geworden. Achja, und dann war da auch noch Diesel, der Hund, der mich auf so manchem Spaziergang begleitet hat. Ich hatte meinen eigenen Bereich im Basement des Hauses: ein Schlafzimmer, ein Badezimmer und ein Wohnzimmer, wo ich auch Freunde einladen durfte.

Meine Arbeitszeiten haben von Woche zu Woche variiert, da meine Gastmutter als Krankenschwester in Schichten gearbeitet hat. Ein klassischer Tag sah allerdings so aus, dass ich die Kids geweckt habe, ihnen Frühstück gemacht habe und dann den Größeren gemeinsam mit den anderen zwei zur Preschool gefahren habe. Bis wir Jack dann wieder abgeholt haben, haben die zwei anderen Jungs und ich gespielt, gebastelt oder waren auf dem Spielplatz. Nach dem Mittagessen haben wir auch meist irgendwelche Aktivitäten unternommen, bis ich dann gemeinsam mit den Jungs das Abendessen für die ganze Familie zubereitet habe. Gemeinsam mit meinen Gasteltern haben wir dann zu Abend gegessen. Ab da war ich offiziell „außer Dienst“ und konnte machen was ich wollte. Manchmal traf ich mich noch mit Freunden, bin etwas Trinken gegangen oder habe noch einen Spaziergang gemacht. Oft habe ich aber auch noch gemeinsam mit meinen Gasteltern aufgeräumt und mich dann gemeinsam mit ihnen und einer Flasche Wein vor den Kamin gesetzt. Ich hatte das große Glück, dass ich ein Teil der Familie sein durfte und mich als solches auch sehr wohlgefühlt habe. Somit wusste ich, dass ich jederzeit meinen eigenen Plänen nachgehen kann, aber auch jederzeit Zeit mit meiner Hostfamily verbringen kann.

Anfangs war es schwer, andere Au-pairs kennenzulernen. Ich habe allerdings gelernt, dass man hier nicht schüchtern sein darf: Ich habe mich für verschiedene Facebookgruppen angemeldet und einfach andere Mädchen angeschrieben. Auch getroffen habe ich mich mit einigen Au-pairs – einige davon waren einmalige Treffen, aus anderen entstanden Freundschaften, die ich noch heute pflege. Gemeinsam mit ihnen habe ich an Wochenenden Roadtrips gemacht, Nationalparks besucht, die Shoppingmall unsicher gemacht, versucht herauszufinden, wo es den besten Caramel Latte gibt und natürlich auch den ein oder anderen Club besucht.

Bei uns in der Nähe gab es keine Sprachschule, weshalb hier wirklich „learning by doing“ angesagt war. Anfangs hatte ich noch oft meine Schwierigkeiten, meine Gastfamilie wirklich zu verstehen und in dieser Zeit war Google Übersetzer der beste Freund meiner Hostmum. Mein Englisch hat sich dann aber täglich verbessert und somit hat es mir auch immer mehr Spaß gemacht, Englisch zu sprechen. Am Ende meines Aufenthalts habe ich mir sogar eingebildet, den Akzent mitübernommen zu haben 😉

Ich konnte aus meinem Einsatz als Au-pair sehr viel mitnehmen. Ich habe gelernt, die Verantwortung für drei wilde Jungs zu übernehmen. Außerdem habe ich gelernt, mich in einer neuen Kultur und einer absolut neuen Familie anzupassen und einzugewöhnen. Dennoch habe ich auch gelernt, mutig zu sein, aus mir herauszugehen und auf wildfremde Menschen zuzugehen. Und vor allem habe ich gelernt, selbständiger zu sein und mein Selbstvertrauen durfte erfahren, dass es sich selbst viel mehr zutrauen kann, als ich das bisher gedacht hatte.
Eins meiner wichtigsten Learnings war es außerdem, zu sehen, dass die Welt noch viel mehr zu bieten hat, als alles, was ich in meinem bisherigen Leben kenne, und dass unser Leben in unserer „Bubble“ oft viel zu subjektiv gesehen wird: Die Welt bietet noch viel, viel mehr!

Die Erfahrung hat mich sicherlich auf irgendeine Art und Weise verändert – wobei ich denke, dass das andere besser beurteilen könnten, als ich. Nach meiner Rückkehr habe ich mich immer noch „gleich“ gefühlt, was ich aber seitdem stets habe, ist dieses Fernweh, das sich dann wieder in mir ausbreitet. Aus genau diesem Grund habe ich sofort „ja“ gesagt, als AIFS, die Organisation, mit der ich meine Zeit als Au-pair gemacht habe, gefragt hat, ob ich sie in Vorarlberg als Beraterin vertreten möchte. Somit habe ich täglichen Kontakt mit jungen Menschen, die dasselbe Fieber gepackt hat wie mich damals. Und außerdem kann ich durch meine Erfahrung aus erster Hand erzählen, wie so ein Aufenthalt als Au-pair wirklich ausschauen kann.

Wenn auch du mit dem Gedanken spielst, als Au-pair ins Ausland zu gehen, dann kann ich dir nur empfehlen: Sei mutig, und wage den Schritt! Es lohnt sich, aus seiner Komfortzone auszubrechen und über sich hinauszuwachsen! Wer wartet, verpasst vielleicht die besten Monate seines Lebens. Deine Chance für die beste Zeit deines Lebens ist wahrscheinlich genau JETZT!

Kontakt für Rückfragen:

Johanne Beer
AIFS-Beraterin
Vorarlberg

AIFS – EDUCATIONAL TRAVEL

E-Mail: jbeer@aifs.at
Tel.: +436643415789

American Institute For Foreign Study (Deutschland) GmbH,

Niederlassung Österreich
Erdbergstr. 10/46
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E-Mail: info@aifs.at
Tel.: 017106988
Web: www.aifs.at