Ausland

Cameron Highlands: Dschungel Trails und Tee Plantagen

In Malaysia ist es eigentlich super easy von A nach B zu kommen. Wir konnten jede Strecke mit dem Bus oder der Fähre zurücklegen. Die Tickets haben wir meistens mit der App „EasyBook“ schon im Vorhinein gekauft. Jedoch ist das in unseren Augen gar nicht zwingend notwendig, es waren immer genug freie Plätze im Bus. Tickets kann man genauso an den Schaltern der jeweiligen Busunternehmen kaufen, diese befinden sich an jedem Bahnhof.

Die Strecke von KL nach Cameron Highlands dauerte ca. sechs Stunden. Der Busbahnhof befindet sich in der „City“. Das kleine Zentrum ist sehr touristisch aufgebaut, die ganze Straße entlang sind Restaurants, Bars und Supermärkte. Wir hatten ein Vier- bzw. Zweibett-Zimmer in unserem Hostel „Traveller Bunker“. Es war ein Etagenbett, bestehend aus Doppelbetten. Die Atmosphäre erinnert an ein sehr luxuriöses Schlafabteil im Zug. Vorhänge sorgten für Privatsphäre und neben den Betten waren Steckdosen und die Möglichkeit, kleinere Dinge abzustellen. Dort wussten wir noch gar nicht, was das eigentlich für ein Luxus in einem Hostel ist 😉

Auch die Betten waren unglaublich gemütlich, ich schaffte es wiedermal nicht bis abends wach zu bleiben.

Was uns als erstes ins Auge fiel, als wir beim Abendessen Cameron Highlands googelten, waren die unendlich weiten, satt grünen Teeplantagen. Dort herrschen zudem die perfekten Wetterbedingungen, um beinahe das ganze Jahr über Erdbeeren anzupflanzen. Wir entschieden uns aber, an unserem ersten Tag einen bzw. drei der vielen Trails durch den Wald/Dschungel zu gehen. Dazu mussten wir nicht mal wohin fahren, sondern konnten direkt vom Hostel starten. Der Weg führte die Straße entlang, durch einen kleinen Park. Da schlossen sich uns kurzerhand zwei Hunde an und begleiteten uns sogar ein ziemlich weites Stück. Hier schienen alle Straßenhunde sehr gepflegt und waren auch sehr freundlich zu den Menschen. Wir hatten auch nicht das Gefühl, dass die Tiere von den Locals unerwünscht seien, nicht mal dann, wenn sie in ein Restaurant gingen und es sich da gemütlich machten.

Der Gunung Berembun war unser Ziel. Die Route ging über ein paar Trails den Berg rauf, und über weitere Trails abwärts. Wir machten beim Robinson Waterfall Halt.

Es war zwar zeitweise schon anstrengend, jedoch nie richtig hart an der Grenze. Der Wanderweg selbst ist sehr aufregend und bietet echt unglaublich viel. Ich bevorzuge es, wenn der Weg kein klassischer „Weg“ ist, sondern nur aus Wurzeln besteht. Das ist zwar eigentlich anstrengender, jedoch vergisst man die meiste Zeit, dass es ganz schön in die Beine geht. Man konzentriert sich einfach darauf, die verschiedenen Wurzeln hoch zu steigen, über Baumstämme zu klettern und die Aussicht in diese wunderschöne Natur zu genießen. Mir geht ja eher irgendwann die Luft aus, Kondition war noch nie meine Stärke – hahaha. Aber ich kann hier offiziell bestätigen, dass auch die Abenteuerlustigen ohne top Ausdauer hier auf ihre Kosten kommen. Außerdem gibt es immer wieder Plätze mit Sitzgelegenheiten, wo man eine kurze Pause einlegen kann. Wir empfehlen, genug Wasser und einen Snack mitzunehmen. Viereinhalb Stunden waren wir insgesamt unterwegs, es fühlte sich bei weitem nicht so an. Die Zeit verging rasend schnell und auf einmal standen wir schon unten, auf dem Weg zum Wasserfall. Dieser war noch das Sahnehäubchen auf der ganzen Tour 😉

Das Paar, mit dem wir unser Zimmer teilten, empfahl uns zum Abendessen zu einem der zwei Inder an der Straße im Zentrum zu gehen. Wir können diesen Tipp nur weitergeben, das Essen da war super! Das Restaurant, in dem wir waren, heißt „Kumar“.

Der nächste Tag war auch schon wieder der Tag der Abreise. Da der Bus aber erst um 14 Uhr fuhr, hatten wir noch genug Zeit, uns einen Roller zu mieten und zu der BOH-Teeplantage zu fahren. Hätten wir den ganzen Tag gehabt, wären wir auf jeden Fall per Anhalter zu den Plantagen gefahren. Das soll richtig gut funktionieren, die Einheimischen sind das sogar schon gewohnt und nehmen die Menschen anscheinend gern ein Stück mit. Das hätte ich schon echt gern ausprobiert.

Die Straße rauf zu der BOH-Teemanufaktur ist unglaublich schön. Die Teeplantagen scheinen wirklich bis ins Unendliche zu gehen, man sieht nirgends, wo diese leuchtend grüne Fläche aufhört. Als wir vom Parkplatz zur Manufaktur gingen, konnten wir auch sehen, wie der Tee von den Sträuchern getrennt wird. Da sind vielleicht eine Handvoll Männer, die die Sträucher mit tragbaren Sägen schneiden. Echte Knochenarbeit! Vor allem, wenn man bedenkt, wie viel Fläche da zu bearbeiten ist. Die Fabrik der Tee-Plantage ist ganz gegen unsere Erwartungen ziemlich klein gewesen. Der Eintritt ist kostenlos. Es war sehr interessant anzuschauen, mit welchen Schritten der fertige Tee entsteht, so wir wie ihn kennen. Wenn man nicht in einer geführten Gruppe durchlaufen will, befindet sich an jedem „Step“ ein Schild, das den Prozess erklärt. Danach ist es naheliegend, dass man den Tee auch probieren will 😉

Wir stellten uns im Restaurant auf der anderen Seite in die Schlange und holten uns Tee und einen Snack. Von der Terrasse aus hat man wieder einen perfekten Ausblick auf die Plantagen, wo der Tee wächst, den man gerade trinkt.

Auf dem Rückweg hielten wir noch ein paar Mal an, um Fotos zu machen. Ich habe zwar das Gefühl, ich wiederhol mich hier, aber es war echt unglaublich, wie grün die ganze Fläche leuchtete, sobald die Sonne schien. Beeindruckt und glücklich setzten wir uns wenig später in den Bus. Nächstes Ziel: Penang, Georgetown.