Noelia Copony aus Bregenz verbrachte ein Jahr ihrer Schulzeit in Australien. Mit Lisa Stenech vom aha Jugendteam sprach sie über ihre abenteuerliche Zeit in „Down Under“.
Schon mit 13 Jahren war Noelia Copony von der Vorstellung, ein Schuljahr in einem anderen Land zu verbringen, total fasziniert. Im Sommer 2019 startete sie dann endlich in ihr einjähriges Abenteuer mit dem Rotary Club Bregenz. Sie hatte die Möglichkeit, in Australien mit drei verschiedenen Gastfamilien zusammenzuleben, die laut Noelia alle für sich wunderbar waren, und besuchte in der Nähe von Sydney eine australische Schule. Ganz neu in einem fremden Land zu sein ist nicht immer einfach und kann durchaus eine Herausforderung darstellen. So war es auch bei Noelia: „Als Austauschschüler lernt man in kürzester Zeit ganz viele neue Menschen kennen, da das Interesse von anderen an dir oft einmal sehr groß ist. Dadurch haben sich bei mir zwar sehr viele nette Bekanntschaften ergeben, die Schwierigkeit für mich bestand aber darin, aus diesen wirkliche Freundschaften zu knüpfen. Das war gar nicht so einfach.“ Trotz Anfangsschwierigkeiten fand die Bregenzerin in Australien jedoch nicht nur eine zweite Heimat, sondern vor allem Freunde fürs Leben, mit denen sie bis heute in engem Kontakt steht.
A Place Called Home
Neben sportlichen Aktivitäten, Sightseeing und unvergesslichen Landschaftskulissen berichtet Noelia von hautnahen Begegnungen mit Kängurus, vom Surfen mit Delfinen und von ihrem Silvestererlebnis in Sydney. Zusammen mit anderen Austauschschüler*innen sicherte sie sich bereits um 9 Uhr morgens bei einer Temperatur von 40 Grad einen Platz unter der Harbour Bridge, um von dort aus 15 Stunden später das atemberaubende Feuerwerk ansehen zu können. Was im ersten Moment nach absolutem Wahnsinn klingt, bereitete schlussendlich richtig viel Spaß. Sie vertrieben sich die Wartezeit nicht nur mit Tanzen, Kartenspielen und lauter Musik, sondern lernten nebenbei Menschen aus aller Welt kennen, die auch alle nur auf Sydneys großes Silvesterspektakel warteten.
Auch die englische Sprache hat für die Siebtklässlerin mittlerweile einen besonderen Stellenwert: „Ich sehe Sprachen nicht mehr nur als eine Art der Verständigung, sondern als eine Möglichkeit, uns mit verschiedenen Kulturen, Menschen und deren Geschichten zu verbinden – und das auf eine ganz einzigartige Weise.“ So haben sie die australischen Ureinwohner und deren Kultur so sehr fasziniert, dass sie ihre Vorwissenschaftliche Arbeit (VWA) über die Aborigines schreiben wird.
Ein steiniger Weg
Aber nicht alles lief harmonisch ab. Neben Heimwehgefühlen und der Pandemie machten ihr auch die schlimmen Waldbrände zu schaffen. „Wir hatten unsere Koffer schon fertig gepackt im Auto“, erinnert sie sich. Trotz alledem überwogen jedoch die schönen Erlebnisse. Durch ihr Auslandsjahr ist sie viel offener geworden und will mehr von der Welt sehen und entdecken. Ihre anfänglichen Sorgen, zuhause zu viel verpassen zu können, stellten sich als vollkommen unbegründet heraus. An andere Jugendliche hat Noelia diese Botschaft: „Wagt den Sprung ins kalte Wasser, es lohnt sich!“