Alles begann im Februar 2020, als ich auf einem Infoabend vom aha war. Dort wurde mir schon klar, dass ich unbedingt einen ESK-Freiwilligendienst im Ausland machen will. Bald darauf habe ich mich, mit der sehr hilfreichen Unterstützung vom aha, bei mehreren Projekten beworben. Im Hinterkopf war mein Wunsch immer, dass ich gerne nach Schweden gehen würde. Schlussendlich habe ich dann auch echt ein großartiges Projekt in Schweden gefunden und bekam die erfreuliche Nachricht, dass ich dort im September 2020 meinen ESK-Freiwilligendienst antreten könne. Die Vorbereitungen liefen gut, aber ich war auch echt nervös. Ich bin erst 19 Jahre alt und machte meine Matura im Mai 2020, also war ich noch nie allein für eine so lange Zeit weg von meinem Elternhaus.
Dann ging die Reise los, ich bin am 1.September allein nach Stockholm geflogen und dann mit dem Zug weiter in den Norden gefahren. Am Anfang war alles sehr neu, ich wurde überflutet von neuen Eindrücken, was auch sehr schön ist. Ich wohne in einer WG mit drei anderen Freiwilligen, gemeinsam mit einem Mädchen aus Frankreich, einem Mädchen aus Russland und einem Jungen aus Deutschland. Ich bin sehr glücklich mit ihnen, wir verstehen uns alle sehr gut. Was ich sehr cool finde ist, mit den verschiedenen Kulturen in Berührung zu kommen und dadurch sehr viel dazu zu lernen. Für mich sind meine Mitbewohner*innen wie eine zweite Familie geworden. Wir kochen gemeinsam, erleben Abenteuer gemeinsam und tauschen uns immer gegenseitig aus. In unserem Nachbarort sind noch drei andere Freiwillige – drei Mädchen aus Deutschland – und auch mit denen verstehen wir uns sehr gut.
Nun zur Organisation, in der ich meinen Freiwilligendienst absolviere, das Wichtigste am Ganzen. Wir arbeiten in einem Kinder- und Jugendzentrum/ Freizeit- und Aktivitätszentrum namens Rapatac in Sandviken. Sandviken ist eine kleine Stadt, aber sehr gemütlich, zum nächstgrößeren Ort brauchen wir nur 20 Minuten mit dem Bus. Das Konzept und die Hintergrundidee von diesem Zentrum sind, den Kindern (z. B. Kindern mit Migrationshintergrund, die Schwierigkeiten haben sich der Gesellschaft anzuschließen) einen Platz zu geben, an dem sie ihre Freizeit verbringen können. Hier haben sie ein geschütztes Umfeld, kommen nicht auf verwegene Ideen wegen Langeweile und bekommen viel Unterstützung in den unterschiedlichsten Bereichen. Das Zentrum bietet viele Möglichkeiten an Kursen und Aktivitäten an, von denen jedes Kind einen Kurs in der Woche auswählen und besuchen muss. Das Zentrum ist sehr neu und modern, es gibt ein Tonstudio, einen Gaming Raum, ein Chemielabor, und vieles mehr. Meine Aufgabe hier ist, den Kindern Klavierstunden zu geben und ich gebe Backkurse, es macht mir sehr viel Spaß und Freude. Auch das ganze Team vom Rapatac hat uns sehr offen willkommen geheißen, ich fühle mich sehr wohl in dieser Gemeinschaft. Zu Beginn war es manchmal schwer zu den Kindern und Jugendlichen Anschluss zu finden, natürlich auch wegen der sprachlichen Barriere. Aber sehr viele sprechen sehr gutes Englisch und mit dem Verstehen und Reden des Schwedischen wird es auch immer besser, was meine persönliche Sprachkompetenz betrifft.
Bis jetzt bin ich überglücklich hier zu sein und ich habe es sehr gut getroffen mit der Auswahl dieser Organisation und auch mit meiner WG. Zu Beginn war es nicht immer leicht, aber ich bin noch gespannt, was auf mich zukommen wird.