Im Ländle

Drei Tage im Nenzinger Himmel – der Name ist Programm

Nach dem ich kurzfristig drei Tage unter der Woche frei bekam, begannen wieder einmal meine Überlegungen. Was hat man im Ländle noch nicht gesehen? Und wo kann man Anfang Juni gut wandern? Da kam sehr schnell die Überlegung, endlich mal den Nenzinger Himmel zu erkunden.

Das Tal wird von den Nenzingern sehr gehütet und so findet man ein wunderschönes Wanderparadies vor. Keine Autos und auch keine Mountainbikes dürfen reinfahren. So findet man hier Ruhe pur und eine Vielzahl von Tieren, die man sonst nirgends zu Gesicht bekommt.

Wie komme ich hin?

In den Nenzinger Himmel kommt man nur durch eine vierstündige Wanderung oder mit dem Wanderbus (Lisi & Friedl oder Gantner). Beide bringen dich für 10 Euro pro Weg nach oben und wieder nach unten. Einfach vorher telefonisch anmelden und los geht es. Falls du mit dem Auto anreist, kannst du es einfach beim Parkplatz Feuerwehrhaus abstellen.

Die Fahrt ist schon amüsant, da diese ca. 45 Minuten dauert und die Fahrer dir mit viel Herzblut Geschichten über das Tal und die Menschen erzählen. Auch kommt es vor, dass die Straße von Murmeltieren blockiert wird und der Fahrer kurz aussteigen muss 😊

Wo kann ich übernachten?

Es gibt im Himmel zwar knapp 200 Ferienhäuser, mit denen aber auch behutsam umgegangen wird. Nur ca. sechs bis acht stehen pro Saison zur Vermietung bereit und nur eines davon hat mehr als vier Schlafplätze.

Ich habe mir ein Zimmer im Alpengasthof Gamperdona gebucht, welches mit viel Liebe von zwei jungen Männern (Andreas und Michael) betrieben wird. Hier stehen ca. 40 Schlafplätze zur Verfügung und eine Nacht kostet pro Person inkl. leckerem Frühstück EUR 43,-. Auch das Essen sonst war immer richtig gut und einfach nur empfehlenswert.

Aber lieber früher als später die Zimmer buchen, denn im Sommer sind diese rasch ausgebucht. Denn vor allem am Wochenende ist der Nenzinger Himmel ein beliebtes Ausflugsziel.

Was gibt es zu erleben?

Es ist einfach ein unglaubliches und geschütztes Wanderparadies, das auch für Familien ideal ist. Einfach mal zur Ruhe kommen und dem alltäglichen Stress den Kampf ansagen. Ich habe zwei mittelmäßig anstrengende Wanderungen gemacht, die ich euch kurz erklären will. Mehr war leider auf Grund der Schneelage nicht möglich.

Wanderung 1 – Pfälzer Hütte – 750 Höhenmeter – Dauer ca. 5 Stunden

Vom ,,Zentrum„ folgt man der Beschilderung Richtung ,,Pfälzer Hütte über Bettlerjoch„ und kommt mehr oder weniger gemütlich nach 2,5 Stunden am Ziel an. Entlang von Flüssen, Wasserfällen, Wäldern und Alpwiesen hat man immer einen wunderschönen Blick in die Bergwelt. Und nicht die Tiere zu vergessen – Murmeltiere und Rehe, soweit das Auge reicht. Auf Grund der Schneelage musste ich den gleichen Weg wieder retour.

Tipp der Nenzinger: Hoch über das Sareiserjoch über den Augstenberg zur Pfälzerhütte und dann über das Bettlerjoch wieder retour.

Wanderung 2 – Rundweg zum Hirschsee – 450 Höhenmeter – Dauer ca. 3 stunden

Eine gemütliche Wanderung für Jung und Alt. Man geht vom ,,Zentrum„ Richtung Sennerei und folgt der Beschilderung Richtung Setsch Alpe. Ja hier geht es kurz knackig nach oben, aber wer den Karren und das Gsohl kennt, für den ist das nichts. Oben angekommen geht man dann gemütlich Richtung Hirschsee, wo es sich zu verweilen lohnt. Kurzer Abstecher zur Panülalpe und dann durch Wiesen und Felder wieder retour ins Dorf.

Hier lässt man den Tag bei Getränk und Jause in der Alpe Gamperdona (Sennerei) ausklingen und kann auch in der Hauptsaison den Sennern über die Schulter schauen.

Fazit?

Alles in allem waren es geniale, entspannte und erholsame Tage. Dieses Tal mit seinen netten Leuten sollte man sich unbedingt mal anschauen. Es gibt noch viel mehr zu erleben und erfahrene Wanderer haben eine Menge zu tun, denn es warten einige der schönsten Gipfel Vorarlbergs.