Katharina Lenz hat 2005 ihren EFD in Finnland absolviert und da ganz unerwartet ihren Lieblingsmenschen kennengelernt. Die ahamomente-Blog-Crew hat sie dazu befragt 😉 #EVS20
EFD in Finnland, 2005 – unser erstes gemeinsames Foto
Hallo Katharina, bist du verliebt?
Klar – nicht nur verliebt, sondern seit 9 Monaten auch glücklich verheiratet. 🙂
Wo und wie habt ihr euch kennengelernt?
Im Jänner 2005 habe ich mit dem EFD in Kokkola/Finnland begonnen. Eine internationale Jugendbegegnung mit TeilnehmerInnen aus 11 verschiedenen Nationen war eines der Highlights. Ich kann mich erinnern, dass ich gemeinsam mit meinen EFD-Kolleginnen schon während der Vorbereitungen die TeilnehmerInnenlisten durchgeschaut habe um „abzuchecken“ welche Jungs da kommen werden. Bei der ersten Durchsicht waren uns die österreichischen Teilnehmer auf jeden Fall „zu jung“ und somit eher uninteressant. – Ja, sehr kalkulierend, ich weiß – immerhin war ich selbst auch noch jung…
Am 1. August 2005 war es dann so weit, die TeilnehmerInnen sind angekommen. Wir, die BetreuerInnen vor Ort, hatten die klare Anweisung zu den TeilnehmerInnen außerhalb des Camps keinen Kontakt zu haben. Daran haben wir uns nicht ganz gehalten und so kam es, dass Tobias und ich sehr schnell sehr gut miteinander auskamen. Das eine führte zum anderen und schon waren wir verliebt. Erst in der letzten Nacht des Camps haben wir uns zum ersten Mal geküsst. Das war ein Moment, den ich nie vergessen werde.
Wie lange kennt ihr euch denn nun schon?
Mittlerweile kennen wir uns seit 10 Jahren und 9 Monaten – im Grunde sind wir auch seither zusammen. Am 1. August 2005 haben wir uns zum ersten Mal gesehen, endgültig gefunkt hat es dann zwei Wochen später – seither sind wir ein Paar. Auf den Tag genau 10 Jahre nach unserem ersten Treffen haben wir schließlich ganz offiziell JA zueinander gesagt.
War es Liebe auf den 1. Blick?
Es war eine sehr starke Anziehung und Sympathie füreinander da – fast magisch. Wenn das Liebe auf den ersten Blick bedeutet, dann Ja.
Wie/Warum wusstest du, dass er der Richtige ist?
Das weiß man nie – aber die Nacht, in der wir uns zum ersten Mal geküsst haben, war wahrlich magisch – Lagerfeuer am Strand, Gitarrenmusik, Schwäne am Wasser und Mondschein. Kitsch lässt grüßen.
Gab es Schwierigkeiten (evtl. am Anfang Fernbeziehung/Kontakt etc.)?
Eigentlich nicht. Ich weiß nicht, vielleicht war es Bestimmung – aus gesundheitlichen Gründen musste ich gerade mal 5 Tage nach Tobias‘ Abreise nach Hause fliegen um operiert zu werden. Das wusste ich allerdings beim Abschied von Tobias noch nicht. Als ich dann daheim war, es war bereits Mitte/Ende August, hatte ich zwei Möglichkeiten: zurück nach Finnland zu gehen und die EFD-Zeit bis Ende des Jahres durch zu ziehen oder nach Innsbruck zu gehen und dort mein Studium schon ein halbes Jahr früher als geplant zu beginnen. Ich habe mich für letzteres entschieden – sicherlich auch, weil ich wusste, dass Tobias in Innsbruck studieren würde. Dementsprechend war auch das Thema Fernbeziehung erledigt; nach 14 Monaten haben wir dann auch schon zusammen gewohnt, was bis heute ein Abenteuer ist.
Warum würdest du den EFD an andere Jugendliche weiterempfehlen? Wahrscheinlich weil man dort die Liebe des Lebens findet oder!? 😉
Das mit der Liebe des Lebens trifft auf mich jedenfalls zu. Das ist es aber nicht, was den EFD ausmacht. Für mich war es eine unglaublich wichtige Erfahrung: das Abnabeln von meiner Mama, zum ersten Mal alleine im Ausland sein, eigenständig wohnen, viele Reisen, viele Sinnkrisen und unvergessliche Momente; Erfahrungen, die mir niemand mehr nehmen kann; sich Ausprobieren, Englisch reden; feststellen, dass ich nicht die Welt retten kann, aber dass die Welt sehr viel zu bieten hat – das sind einige Gründe, warum ich jedem Jugendlichen empfehle ins Ausland zu gehen – der EFD bietet dafür eine tolle Möglichkeit. Außerdem habe ich neben meinem jetzigen Ehemann auch eine meiner besten Freundinnen dort kennengelernt – sie kommt aus Deutschland und lebt mittlerweile in Stuttgart, sprich nur 2,5 h von mir entfernt. 🙂
Wart ihr seither wieder einmal dort zu Besuch, wo ihr euch während eures Auslandsaufenthaltes kennengelernt habt?
Nein. Wir haben schon öfters darüber gesprochen und irgendwie kommt immer wieder ein anderes, noch unbekanntes Reiseziel dazwischen. Ob das der wirkliche Grund ist, weiß ich nicht. Ich verbinde noch vieles andere mit Kokkola, für mich hat dieser Ort noch einige andere Bedeutungen. Ein gemeinsamer Besuch wäre für mich eher schräg (glaube ich).
Danke, Katharina, für das interessante Gespräch und nur das Beste für euch zwei! #EVS20