Elias (18 Jahre aus Hard) macht eine Lehre als Kunststofftechniker in Hard und befindet sich gerade im vierten Lehrjahr, im Abschlussjahr. Durch einen Lehrlingsaustausch landete er im August 2023 in Mexiko und arbeitete dort drei Wochen in der Firma. Wir haben ihn zu seiner Auslandszeit interviewt. Lies hier seine Erfahrungen.
aha: Wie bist du auf die Idee gekommen, einen Lehrlingsaustausch zu machen?
Elias: Die Möglichkeit zum Lehrlingsaustausch ist bei der Firma Alpla leistungsabhängig. Da ich von Anfang an mit viel Elan bei der Sache war und auch beim Lehrlingsleistungswettbewerb (LLW) im 2. Lehrjahr nicht schlecht abschnitt, bekam ich die Möglichkeit, zum Lehrlingsaustausch nach Mexiko zu gehen. Ich durfte meinen Lehrlingsaustausch in Toluca machen. Die Stadt hat knapp 1 Mio. Einwohner*innen. Ich hatte nicht wirklich ein Wunschland. Hauptsache war, was Neues außerhalb von Europa zu sehen.
Wie war der Ablauf deines Lehrlingsaustauschs?
Zu Beginn der Reise wurden ich und ein anderer Alpla-Lehrling mit einem Taxi von Vorarlberg nach München gefahren. Als wir ankamen, checkten wir ein. Die offizielle Flugzeit betrug 12,5 Stunden. In dieser Zeit bekamen wir reichlich zu essen und schliefen viel. Die tatsächliche Flugzeit betrug dann über 13 Stunden, weil wir die Wetterlage in Mexico-City abwarten mussten. Wir wurden am Flughafen von einem Alpla-Mitarbeiter abgeholt, welcher uns nach Toluca, einer Nachbarsstadt von Mexico-City brachte.
Im Hotel angekommen, bekamen wir eine Nachricht eines Ausbildners. Er schrieb, dass wir am Folgetag um 8.15 Uhr mit dem Auto abgeholt werden würden und er mit uns in das Werk in Toluca, das fünf Minuten entfernt war, fahren würde.
Als wir in der Firma ankamen, bekamen wir zuerst eine Führung durch das Werk, das aus zwei Teilen besteht: zum einen die Produktion und zum anderen die Entwicklung. Mich begeisterte, dass das Werk in Toluca, das ca. 10.000 km Luftlinie von Österreich entfernt ist, fast dieselben Standards und Strukturen aufweist, wie die Werke in Mitteleuropa. Im Werk lernte ich einen deutschen Mitarbeiter kennen, der nach Mexiko ausgewandert ist. Er erzählte mir viele spannende und bewegende Geschichten und Fakten zu Mexiko.
Welche Aufgaben hattest du?
Ich durfte im Werk bei der Entwicklung von PP- und PE-Flaschen mitarbeiten. Ich half an einer EBM (Extrusion Blow Molding) -Maschine mit, Flaschen auszumustern. Das bedeutet, ich half dabei, Produkte, die noch nicht auf dem Markt sind bzw. neu entwickelt werden, so anzupassen, dass sie den Kundenansprüchen gerecht werden und dass der Prozess stabil läuft.
Wie hast du gelebt?
Zum Schlafen bekamen ich und der andere Alpla-Lehrling ein Hotel zur Verfügung gestellt, in dem jeder sein eigenes Zimmer hatte.
Hattest du in deiner Freizeit auch Zeit, Land und Leute kennen zu lernen?
Unter der Woche wurde uns eher abgeraten, allein aus dem Hotel zu gehen – aus Sicherheitsgründen. Daher verbrachten wir abends die Zeit damit, im Hotel in den Pool oder ins Fitnessstudio zu gehen oder einfach im Zimmer zu relaxen. Das Ausruhen konnten wir anfangs besonders gut gebrauchen, da uns die acht Stunden Zeitverschiebung schon etwas zu schaffen machten. Wir planten dann immer, was wir an den Wochenenden gemeinsam mit den Ausbildnern machen wollten. Eines der Highlights war für mich sicherlich Mexico-City. In dieser Stadt passiert so viel gleichzeitig, dass ich mit Eindrücken eindeutig überwältigt wurde.
Was kannst du über das Land sagen, in welchem du warst?
Allgemein war es eine sehr coole neue Erfahrung in diesen drei Wochen. Jedoch möchte ich den Lebensstandard in Österreich nicht missen. Was ich damit sagen möchte: Eine Erfahrung war der Lehrlingsaustausch auf jeden Fall, aber nach Mexiko auszuwandern könnte ich mir persönlich nicht vorstellen.
Welche Erwartungen hattest du im Vorfeld an deine Zeit im Ausland?
Ich ging sehr offen an diese Sache heran – ohne große Erwartungen. Das Einzige, das ich mir erwartet hatte, war, dass ich möglichst viel von dem Land und der Kultur sehen möchte. Das wurde von den Ausbildnern auf jeden Fall erfüllt.
Würdest du sagen, dass der Lehrlingsaustausch dich persönlich verändert hat?
Ja, auf jeden Fall. Ich finde, dass ich dankbarer geworden bin. Es gibt einen deutlich spürbaren Unterschied in Sachen Infrastruktur und Sicherheit zwischen Mexiko und Österreich.
Würdest du anderen Lehrlingen empfehlen einen Lehrlingsaustausch zu machen?
Ja, auf jeden Fall! Es ist eine ganz neue Erfahrung, die einem im Leben in vielerlei Hinsichten weiterhilft.