Ich darf heute über eines meiner Lieblingsdinge schreiben – das Reisen. Mit dieser Leidenschaft bin ich sicher nicht allein, sonst wärst du nicht bei meinem Beitrag gelandet.
Aber wer bin ich eigentlich und warum habe genau ich das Glück, von meinen Erfahrungen zu erzählen? Ich bin Fiona Neichel, 18 Jahre alt und komme aus Baden-Württemberg. Dort wohne ich in einem kleinen Dorf bei Baden-Baden und habe 2021 mein Abitur gemacht. Aktuell wohne ich in Österreich (Dornbirn) und mache für elf Monate meinen Europäischen Freiwilligendienst in der aha- Jugendinfo Vorarlberg. Im aha werden junge Menschen zu Themen von A bis Z informiert. Mit dem Blogbericht möchte ich einen Einblick in meine Reiseerfahrungen geben, inklusive dem einen oder anderen (Geheim-)Tipp.
Meine Sommerferien verbrachte ich in Berlin, München, Österreich und auch in Frankreich. Klingt sehr vielfältig, oder? Doch eigentlich zieht es mich für gewöhnlich in die große weite Welt – im Prinzip überall außerhalb von Europa. Coronabedingt war es in den letzten Jahren schwierig, ferne Länder zu besuchen und andere Kulturen kennenzulernen. Ich habe das Glück, dass ich in der Vergangenheit schon viel von der Welt gesehen habe und kann somit in Erinnerungen schwelgen.
Reiselustig von klein auf
Ich reise für mein Leben gerne und will so viel wie möglich von der Welt sehen. Dass ich aus einem kleinen Dorf mit knapp 3.000 Einwohnern komme und noch nie umgezogen bin, hat mehr und mehr das Fernweh in mir geweckt. Ich war schon immer sehr neugierig und wollte Neues entdecken – und das bis heute. Besonders spannend finde ich das Besuchen anderer Länder. Es spielt keine Rolle, ob ich im Winter oder im Sommer unterwegs bin, Hauptsache Reisen! Natürlich steht in den kalten Jahreszeiten der Wintersport im Vordergrund. Für die ganze Familie geht es in den Skiurlaub, um die unbekannten Pisten abzufahren und kleine Schleichwege zu erkunden. Eines meiner Lieblingsskigebiete liegt in den französischen Alpen und heißt Alpe d’Huez. Zusammen mit meiner Schwester bin ich dort tagsüber auf den Skiern unterwegs und abends gibt es leckere Crêpes mit Nutella im Zentrum vom Ort. Ein weiteres schönes Skigebiet liegt in Tirol. Brixen im Thale ist ganz in der Nähe vom beliebten Wintersportort Kitzbühel und eignet sich ebenfalls gut zum Ski- und Snowboardfahren, Rodeln oder für Schneewanderungen.
Apropos kältere Regionen, da muss ich an meinen wohl kältesten Sommerurlaub überhaupt denken. Gemeinsam mit meinen Eltern fuhren wir zwei bis drei Wochen mit dem Wohnmobil in den skandinavischen Ländern herum. Begonnen hat unser Abenteuer in Deutschland, weiter ging es nach Dänemark, dann Schweden und zuletzt erkundeten wir Norwegen. „Sommer“- Urlaub kann man die paar Wochen im Norden nicht nennen, aber trotzdem lohnte es sich, vor lauter Kälte zu zittern: Mit schlotternden Knien, aber einem breiten Grinsen blickte ich dem Geiranger Fjord entgegen und kam aus dem Staunen kaum noch raus. Die Landschaften von Skandinavien sind auf jeden Fall einen Besuch wert, genug warme Kleidung sollte aber unbedingt mit.
Die Tropen rufen
So gerne ich den Norden und den Wintersport mag, bevorzuge ich dennoch die wärmeren Regionen. Unsere Reise nach Südostasien hat daher mein Herz erwärmt. Zuerst ging es für zwei Wochen auf die Insel Bali – Tempelbesichtigungen, Reisfeldwanderungen, kulinarische Weiterbildung und noch vieles mehr standen auf dem Programm. Ein kleiner Kulturschock blieb auch nicht aus. Die Temperaturen waren wie zu erwarten tropisch und manchmal kaum aushaltbar. Für die Klimaanlage in den Hotels und Autos waren wir sehr dankbar. Nachdem wir die, für uns noch unbekannte Welt in Bali erkundet hatten, machten wir auf dem Rückflug einen kleinen Zwischenstopp in Singapur. Um die Stadt mit all ihren Facetten kennenzulernen, reichte die kurze Zeit von nur vier Tagen leider nicht. Dennoch war ich beeindruckt, wie viel man innerhalb kürzester Zeit von einer Stadt sehen kann. Ein besonderes Highlight war, als ich vom Marina Bay Sand Dachgarten auf die gesamte Stadt schauen konnte.
Ein weiteres beliebtes Reiseziel bei Jugendlichen nach dem Abitur ist Amerika. Für mich ging es bereits vor dem Abitur zum ersten Mal in das sogenannte Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Auch hier fand die Reise in Form eines Roadtrips statt. Zu viert starteten wir von Los Angeles mit dem Wohnmobil und fuhren die Westküste Kaliforniens ab, bis nach San Francisco. Besonders unvergessen bleibt die offene, natürliche Art und Lebenslust der Amerikaner. Ganz begeistert war ich von unserem Besuch im Disneyland. Zum Glück blieb dies nicht meine einzige Reise nach Amerika, fünf Jahre später ging es nach New York. In einem Apartment im Stadtteil Manhattan fühlten meine Familie und ich uns für ganze zwei Wochen wie echte New Yorker. Wer die berühmte Stadt wirklich erleben will, wird es kaum schaffen, alle sehenswerten Attraktionen innerhalb einer Woche oder ein paar Tagen zu besuchen. Klassische Sehenswürdigkeiten sind das Empire State Building, der Central Park, das One World Trade Center, die Freiheitsstatue, das Metropolitan Museum of Art und noch so vieles mehr. Sehenswert sind auf jeden Fall auch die vielen kleinen Cafés am Straßenrand, die einfach ein cooles Flair haben. Was ich bei meinem Besuch in New York alles gesehen und gelernt habe, ist kaum in Worte zu fassen, deswegen solltet ihr euch selbst davon ein Bild machen und einmal hinreisen.
Meine letzte Reise, die etwas weiter wegführte, ging 2019 nach Israel. Zusammen mit meinen Eltern verbrachte ich eine Woche im schönen Zentrum von Tel Aviv. Wieder begegnete ich einer neuen Kultur und berühmten Architektur. Vor allem die Religion ist in der Stadt Jerusalem ein großes und auch sehr wichtiges Thema. In der Altstadt werden viele Weltreligionen miteinander vereint, denn es gibt ein jüdisches, ein christliches, ein armenisches und ein muslimisches Viertel. Mit Hilfe eines Guides konnten wir einen Einblick in jedes Viertel bekommen. Bei unserem Besuch sahen wir den Ölberg und die Klagemauer zusammen mit dem Felsendom. Ansonsten besichtigten wir Jaffa, eine bekannte und alte Hafenstadt, in der es viel zu sehen gab wie zum Beispiel die Peterskirche.
Wie ihr seht, bin ich ganz schön in der Welt herumgekommen in den wenigen Jahren. Ich habe sehr viele interessante Kulturen kennengelernt und durfte großartige Erfahrungen sammeln. Außer den Fernreisen, verbrachte ich meine Ferien gerne in Europa, besonders gut gefallen haben mir Korsika und Amsterdam. Glücklicherweise bin ich auch mit meiner Schule viel verreist und habe an Schüleraustauschen in Frankreich und Spanien teilgenommen. Der Austausch mit anderen Jugendlichen aus der ganzen Welt ist immer spannend. Zu sehen, wie Menschen in meinem Alter aufgewachsen sind, welche Traditionen sie lieben oder welches Temperament sie haben, finde ich sehr faszinierend.
Das Reisen ist für mich eine pure Bereicherung, es gibt immer etwas Neues zu entdecken. Ich freue mich schon auf das, was kommt – denn alles habe ich noch nicht von der Welt gesehen.