ESK-Freiwilligendienst

ESK-Freiwilligendienst in Frankreich

Frankreich, ein Land, das vielen lediglich als bekanntes Urlaubsziel bekannt ist. Nicht viele können allerdings behaupten, in diesem vielfältigen Land gelebt zu haben. Nach meinem Maturaabschluss 2021 wollte ich unbedingt eine längere Zeit in Frankreich bleiben, in dem Land, in dem man täglich Menschen mit Baguette unter dem Arm auf der Straße sieht. In dem Land, in dem es normal ist, zum Frühstück sein leckeres Croissant in seine große Kaffeetasse zu tunken. In dem Land, in dem Schnecken als Delikatesse gelten (meiner Meinung schmecken sie nicht nach viel, aber naja, eben Geschmackssache).

Anfangs habe ich gedacht, dass ein Au-pair die unkomplizierteste und fast einfachste Option sei, nach der Matura ins Ausland zu gehen. Als ich später vom ESK-Programm hörte, wurde ich vom Gegenteil überzeugt und habe mich anschließend für dieses Programm entschieden. Neben den vielen verschiedenen Angeboten habe ich auch von zahlreichen positiven Erfahrungen von Ex-Freiwilligen dieses Programmes gehört.

Arbeit

Zusammen mit meiner Mitbewohnerin aus Deutschland haben wir in einem „Maison Pour Tous“ gearbeitet, in einer kleinen Stadt (Orléans) in der Nähe von Paris. Maison Pour Tous ist ein Ort, an dem Jung und Alt aus der Nachbarschaft zusammenkommen. In den Schulferien haben wir mit Jugendlichen zwischen 13 und 17 Jahren viele Ausflüge unternommen und sportliche Aktivitäten organisiert. Unter der Schulzeit haben wir zwei Mal in der Woche Schüler*innen an einer Volksschule betreut. Wir haben mit ihnen gebastelt, ihnen alberne deutsche Wörter beigebracht oder einfach nur Fangen gespielt. Zusammen mit anderen Freiwilligen aus der Umgebung haben wir auch Projekte für Jugendliche organisiert und beispielsweise deutsche Gerichte gekocht. Anfangs hatte ich große Probleme mit der Sprache, doch glücklicherweise wurde an meinem Arbeitsplatz ein Französisch-Kurs angeboten. Der Kurs hat mir nicht nur großen Spaß bereitet, sondern hat mir auch sehr geholfen, selbstbewusst Französisch zu sprechen. Der Arbeitstag war sehr abwechslungsreich, es gab aber auch Tage, an denen man gar nichts zu tun hatte.

Freizeit

Allgemein sind Freiwillige gut untereinander vernetzt und man findet immer jemanden, der/die Lust hat, etwas zu unternehmen. Außerhalb der Arbeitszeiten haben wir viele Nachmittage in Paris verbracht. Besonders in Erinnerung bleiben mir die Fahrradtouren entlang der Loire im Sommer. Da eine Woche nur aus maximal 30 Stunden Arbeit bestand, ist mir genug Zeit geblieben, sowohl in einem Orchester als auch einem Volleyball-Verein mitzuspielen. Jeder einzelne Urlaubstag wurde ausgenutzt und viele verschiedene Städtetrips geplant. Vom Westen Bordeaux, Nantes bis zum Süden Marseille, Montpellier und Nizza war alles dabei.

Trotz anfänglicher Bedenken startete ich im Oktober 2021 ein Abenteuer. Da ich dieses Abenteuer ohne jegliche Erwartungen startete, gab es nur zwei Möglichkeiten, wie dieses enden könnte: Entweder würde ich etwas früher als geplant nach Hause fahren, oder aber es würde eine der besten Erfahrungen meines Lebens werden. Nachdem ich nun 10 Monate in Frankreich gelebt habe, kann ich Folgendes sagen: Aller Anfang ist schwer, trotzdem wurden viele Freundschaften geknüpft und eine Bewunderung für die Lebensweisen der Menschen in Frankreich entwickelt und ich kann mit großer Überzeugung sagen, dass es eine der besten Entscheidungen war, diesen Freiwilligendienst zu machen.