Die App „Couchsurfing“ ermöglicht es, während man auf Reisen ist, kostenlose Unterkünfte zu finden. Das Netzwerk gibt es inzwischen seit 15 Jahren und heute zählt es bereits über zehn Millionen Mitglieder. Doch was ist das Erfolgsrezept der Website?
Das meiste Geld geht beim Reisen für die Übernachtung drauf. Selbst die günstigsten Hostels kosten € 20,- pro Nacht und wenn wir mal ehrlich sind, hat niemand Bock mit 20 anderen Leuten in einem Zimmer zu schlafen.
Couchsurfing scheint die perfekte Alternative – gratis bei Fremden übernachten und nebenbei von einem/einer Local betreut werden. Doch hinter der Idee Couchsurfing steckt mehr als nur eine freie Couch. Das Ziel ist ein Austausch von dem beide profitieren – der/die Host und der/die SurferIn. Solltest du also nur an einer billigen Übernachtungsmöglichkeit interessiert sein, deinstalliere die App besser gleich!
Wie funktioniert Couchsurfing?
Wer sich bei Couchsurfing anmeldet, muss erst einmal einiges von sich preisgeben. Name, Alter, Wohnort, die E-Mail-Adresse und Fotos sind die Grundvoraussetzung für ein Profil bei Couchsurfing. Hat man das geschafft, muss man einige Fragen beantworten: Was willst du lernen, was kannst du teilen, warum bist du bei Couchsurfing, auf welche Musik, Filme und Bücher stehst du, etc. Ein kleiner Tipp: Gebt euch Mühe! Je interessanter die Antworten sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass ihr eine/n Host findet. Aber: Übertreibt es nicht! Keine/r ist so interessiert, dass er/sie sich 20 Minuten durch eure Antworten liest.
Eine/n Host finden
Um eine/n netten Host zu finden gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten – entweder ihr schreibt die Leute direkt an oder ihr erstellt einen öffentlichen Trip auf Couchsurfing. In eurer Anfrage sollte euer Name, Alter, Anzahl der Reisenden und die Dauer des Trips stehen. Euer/e Host sollte zudem wissen, warum er/sie euch überhaupt hosten soll. Ihr könnt zum Beispiel vorschlagen, etwas zu kochen, den/die Host auf ein Bier einzuladen oder ihm/ihr einige Fremdwörter beizubringen. Seid dabei kreativ und schaut euch an, welche Interessen euer/e GastgeberIn hat. Erfahrene CouchsurferInnen freuen sich über durchdachte Nachrichten, die nicht nur kopiert worden sind. Ganz wichtig: Textet eure/n Host nicht zu. Ich hatte einmal eine dreiseitige Nachricht eines Surfers, den ich dann abgelehnt habe.
Noch was: COUCHSURFING IST KEINE DATING APP! Dafür gibt es Tinder! Um solchen Leuten zu entkommen, gibt es bei Couchsurfing Bewertungen. Dabei können SurferInnen seine/ihre Hosts bewerten und umgekehrt. Hat jemand keine oder schlechte Bewertungen – Finger weg. Auch wenn die Person nur Bewertungen von einem Geschlecht hat, sollte man lieber vorsichtig sein. Im Notfall kann man von seinem Host immer noch abhauen oder seltsame SurferInnen rausschmeißen.
Ein guter Gast sein
Wie ist man ein guter Gast? Seid aufmerksam, hinterlasst alles so wie ihr es vorgefunden habt und – auch wenn es euer/e Host sagt – fühlt euch NICHT wie zuhause. Ich bin mal nachhause gekommen und einer meiner Surfer hatte es sich in meinem Bett gemütlich gemacht. Ein anderes Mal hat ein Typ seine nassen Socken auf dem Esstisch trocknen lassen. Andere Kulturen – andere Sitten, das weiß auch euer/e Host. Versucht euch einfach so gut anzupassen, wie es geht, man kann dabei auch sehr viel über sich selbst lernen.
Couchsurfing ist eine geniale Möglichkeit, günstig zu reisen und neue Leute kennenzulernen. Man muss aber auch das Konzept dahinter verstehen. Ich habe auf Couchsurfing enge Freundschaften mit Menschen aus über 20 verschiedenen Ländern geschlossen, wurde bekocht und habe gekocht. Ich habe unglaublich viel über andere Kulturen und meine eigene erfahren. Couchsurfing ist etwas für alle AbenteurerInnen, die neugierig sind und etwas Neues ausprobieren wollen!
Schlussendlich sollten von einer Couchsurfing-Erfahrung der/die Host und der/die SurferIn profitieren. Man muss sich aufeinander einlassen und tolerant sein. Wenn man das tut, ist es eine der besten Erfahrungen, die man je machen wird!