Ein erster Schritt auf isländischer Erde. Mit der Sonne im Gesicht, drei Koffern auf dem Gepäckwagen und frischem Wind in den Haaren, steuern Erja und ich zum Van. Siggi Junior (aus Island) und Claudia (aus Wien) begleiten uns. Sie sind beide auch Mitarbeiter im Torfhus Retreat. Die Tragfläche des Vans voller Koffer und mit unseren Gesichtern am Fenster klebend, fahren wir von Keflavik zum Dalsholt, so heißt der Hügel unseres neuen Zuhauses. Vorbei an schwefligen, heißen Quellen, Elfenhügeln, Trollsteinen, übers Hochland und mit dem Ejjafjallajökul in Sicht sind wir nach etwa zwei Stunden Fahrt da.
Sjöb (Frau von Siggi Senior) kochte uns als Willkommensmahlzeit Nudeln und Lamm – super isländisch und super lecker!! Müde und immer noch voller Unglauben fielen Erja und ich ins Bett.
Da das Bett das einzige war, was im Haus vorhanden war (abgesehen von der eingebauten Küche und dem Bad), war ein Ikea-Besuch dringend nötig. So fuhren wir alle gemeinsam nach Reykjavik und hatten nach vier Stunden alles zusammen, was man für ein gemütliches Heim braucht.
Darauf folgten zwei Tage voller Aufbauarbeiten, doch wir hatten zwei Tischler vom Hotel, die uns unter die Arme griffen. Das Endresultat: Wir haben aus einem Haus ein Heim gemacht.
Um uns bei den Tischlern aus Estland für die Hilfe zu bedanken, kochten wir Wiener Schnitzel, Petersilkartoffeln und Salat. Was sich als größere Herausforderung herausstellte, da das Einkaufen von Fleisch in einer anderen Sprache doch etwas schwer ist.
Den Rest der Woche verbrachten wir damit, die Häuschen der Hotel-Anlage etwas auf Vordermann zu bringen und die Wäsche einmal durch zu waschen und zu bügeln.
Oft endete der Tag mit einem gemütlichen Film- oder Serienabend und einem entspannenden Tee oder maaanchmal auch einem guten alkoholischen Tröpfchen.
Das Aufwachen am Morgen ist in Island ein wahres Erlebnis. Um 7 Uhr fällt einem die Sonne (die übrigens JEDEN Tag scheint) ins Gesicht – wenn man aus dem Fenster sieht, kann man die Pferde beim Grasen beobachten. Und während draußen der kalte Wind weht, sitzt man drinnen im Warmen, trinkt den Morgentee im Bademantel und genießt die Zeit.
Doch wir haben unsere Zeit nicht nur in Reykjavik und im Retreat verbracht. Claudia hat uns bereits in der nahen Umgebung die Sehenswürdigkeiten gezeigt. Bei unserer kurzen Sightseeingtour waren wir bei zwei Wasserfällen (Faxi und Gullfoss) und beim Strokkur Geysir. Wunderschön und sehr beeindruckend!! Doch auch sehr kalt! So spendierte uns Claudia noch eine typisch isländische Suppe (um 14€!!!) und wir ließen den Tag gemütlich ausklingen.
Noch kurz ein paar Worte zu den IsländerInnen selbst. Man muss zuerst mit ihnen warm werden. Aber nach einer Woche hat man sich durch die harte Schale gebohrt und bekommt den weichen Kern zu sehen.