Im Ländle

Was wir aus Krisen lernen können

Jugendportal Youth Reporterin Melina Sederl blickt in Zeiten von Corona auf die positiven Seiten, die solche Krisensituationen mit sich bringen können.

Das Corona-Virus beeinflusst uns im Moment alle in irgendeiner Art und Weise. Auch wenn die Auswirkungen unser tägliches Leben einschränken, gibt es Dinge, aus denen wir lernen können, unsere Zukunft besser zu gestalten. Jede Krise bietet Anlass, sich weiterzuentwickeln und Raum für Verbesserungen. Um der aktuellen Situation auch etwas Positives abzugewinnen, werden hier nun einige Bereiche thematisiert, die wir aus dieser Krisensituation mitnehmen sollten.

Zusammenhalt – Nur gemeinsam lassen sich die großen Probleme lösen

Nur wenn wir alle zusammenhalten und uns solidarisch mit alten und kranken Menschen zeigen, kann die Ausbreitung des Virus verlangsamt werden. Junge Menschen sind also gefordert, obwohl sie selbst keine schwerwiegenden Auswirkungen einer Infektion spüren würden, auf bestimmte Dinge, die unser tägliches Leben prägen, zu verzichten. „Social Distancing“ wird wohl das Unwort des Jahres 2020 werden, soll aber veranschaulichen, dass wir uns durch körperliche Distanz gegenseitig schützen können.

Gerade durch diese soziale Distanzierung rücken wir als Gesellschaft also näher zusammen und zeigen, dass wir gemeinsam etwas bewegen können. Wir als Gesellschaft müssen jetzt kollektiv an einer Lösung der Krisensituation arbeiten, unsere egozentrische Lebensart aufgeben und auf die Bedürfnisse des großen Ganzen achten. Soviel zu aktuellen Situation, doch was können wir uns daraus für die Zukunft mitnehmen? Ich glaube, dass die Krise ein Anstoß sein könnte, um Menschen zu veranschaulichen, dass große Probleme nur gemeinsam gelöst werden können.

Dazu braucht es Solidarität und Empathie, aber auch die Wahrnehmung einer gewissen Verpflichtung, die man anderen Menschen gegenüber hat. Die Klimakrise wird unsere Welt vor ähnliche Herausforderungen stellen und muss ebenso mit Ernsthaftigkeit behandelt werden. Genauso wie junge Menschen die Bedeutsamkeit ihres Handelns im Umgang mit der Krise heute erkennen, sollten sich auch ältere Menschen mit den nachfolgenden Generationen solidarisch zeigen, die von der Klimakrise betroffen sein werden. Die Ausnahmesituation zeigt also, dass wir alle aufeinander angewiesen sind, jung braucht alt genauso wie umgekehrt.

Politischer Diskurs ohne Populismus

Die Ausbreitung des Corona-Virus zeigt, dass Politiker und Politikerinnen bereit sind, drastisch zu handeln, wenn sie eine Krise wahrnehmen. In Notlagen bleibt keine Zeit, die Handlungsweisen auf populistische Überlegungen hin zu überprüfen und nur an die nächste Wahl zu denken. Diese Art von politischem Diskurs, der ohne Hetze und Angstmacherei auskommt, sollte auch nach der Bewältigung der Krise beibehalten werden. Denn PoltikerInnen sollten das Beste für die Gesellschaft wollen und nicht nur auf den nächsten Wahlkampf achten.

Raum für Selbstreflexion

Wir leben in einer Gesellschaft, in der man ständig tausende Dinge erledigen muss und selbst Freizeit oft Stress bedeutet. Nun sind Studierende und SchülerInnen jedoch dazu gezwungen, einen Großteil ihrer normalen Freizeitbeschäftigungen aufzugeben und sich anderen Dingen zu widmen. Das bietet Raum, darüber nachzudenken, was einem im Leben eigentlich wirklich wichtig ist. Einmal innezuhalten und zu reflektieren, welche Menschen einem besonders fehlen und welche sozialen Interaktionen man besonders vermisst, schadet uns denke ich allen nicht und kann auch entschleunigend wirken. Nach dieser Zeit wird uns wahrscheinlich erst bewusst werden, wie privilegiert wir alle in unserem täglichen Leben sind. Das gewöhnliche Leben zu schätzen und dankbar zu sein, vergisst man oft schnell, doch jetzt wäre genug Anlass, sich Gedanken über die eigenen Prioritäten zu machen.

Auch wenn Krisen nie einfach zu bewältigen sind, können wir als Gesellschaft es schaffen, Lehren daraus zu ziehen und sogar noch stärker daraus hervorzugehen. Dazu braucht es aber jeden einzelnen von uns, denn wir alle tragen Verantwortung und können uns an der Lösung der Krise beteiligen.

 

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