AuslandESK-Freiwilligendienst

Mein Abenteuer in den Niederlanden

Worte können nicht beschreiben, was ich in diesem Jahr gelernt habe. Ich habe diesen Bericht so oft neu geschrieben, zur Seite gelegt und wieder von vorne angefangen. Ich hätte nie gedacht, dass es mir so schwer fallen würde, meinen EFD in Worte zu fassen. Aber schlussendlich hat es doch geklappt.
Meine Reise ins Ungewisse hat im September 2016 begonnen – direkt nach der Matura hat es mich für ein Jahr in die Niederlande gezogen.

Manchmal ist ein Abschied ein neuer Anfang. Ein Anfang von einem großartigen Jahr, neuen Erfahrungen, interessanten Leuten, Höhen und Tiefen… Ich bin froh, dass ich diese Reise mit wundervollen neuen Menschen antreten durfte, die mich inspirieren und mich positiv beeinflussen!

Ich wollte aus meiner Komfortzone raus und Neues erleben und was ich in diesem Jahr erlebt habe, hat mich wortwörtlich sprachlos gemacht. Ich habe so viele tolle, inspirierende  Menschen kennen gelernt.  Fremde, die zu Freunden und später Freunde, die zur Familie wurden. Der Beginn meines EFDs war wie ein Sprung ins kalte Wasser. Das erste Mal von zu Hause weg für so lange Zeit, das erste Mal mit Fremden zusammen wohnen, sich selbst versorgen, eine andere Sprache sprechen, eine neue Kultur, ein neues Land, ein neues Leben, eine neue Arbeit.

Wenn mich jemand über mein EFD Jahr befragt, schillert und glänzt alles. Meine Augen werden groß und ich spreche voller Leidenschaft über meinen EFD. Denn dieses Jahr war perfekt für mich. Natürlich gab es Höhen und Tiefen. Aber auch „schlechte“ Erfahrungen und Erlebnisse gehören dazu, ob sie da sind, um daraus zu lernen oder andere Dinge mehr Wert zu schätzen. Es ist schwer das Jahr auf 1-2 Seiten zusammen zu fassen, denn es sind die kleinen Momente, die zählen, wie zum Beispiel  um drei in der Nacht mit meinem Mitbewohner Stroopwafels zu essen und dabei Gitarre zu spielen oder wenn ein autistisches Kind dich umarmt. Momente wie diese machen den EFD so besonders. So fühlt sich ein Jahr an wie ein ganzes Leben.

Die Arbeit

Ich habe mit drei anderen Freiwilligen in einem kleinen Dorf gewohnt. In diesem idyllischen Dorf habe ich auch gearbeitet. Meine Arbeit hat mich persönlich sehr geformt und ich habe sehr viel gelernt. Ich habe dort in verschiedenen „Familien“ mit psychisch beeinträchtigten Pflegekindern gearbeitet. „Meine KInder“ sind mir sehr ans Herz gewachsen und haben mich in vielen Dingen positiv beeinflusst. Was mir auch sehr viel bedeutet hat, war, dass ich nach diesem Jahr sehen konnte, dass auch ich diese Kinder inspirieren konnte und für sie da war. Meine Arbeit war sehr vielseitig, da sich jede Pflegefamilie sehr unterschied, nicht nur von dem Alter der Kinder, das zwischen 4 bis 17 lag, sondern auch in den Freizeitaktivitäten oder Essgewohnheiten. Ich habe also mit den Kindern und Jugendlichen gespielt, geredet,  bin mit ihnen zum Arzt oder Therapeuten gegangen. Hab Ausflüge gemacht, gebastelt, Sport gemacht, aufgeräumt, geputzt und die Kinder gewaschen oder gefüttert. Ein Sozialarbeiter hat es schön ausgedrückt: Jede Pflegefamilie hat seinen eigenen Tanz, du musst lernen mitzutanzen, manchmal kommst du aus dem Takt, aber wenn du einmal mittanzt macht es jede Menge Spaß.

Neue Kulturen kennenlernen

Ingesamt waren wir 12 Freiwillige aus Deutschland, Macedonien, Österreich, Türkei, Ukraine, Ungarn und Griechenland. Aber eine der interressantesten Erfahrungen, die ich sammelte, waren diejenigen über meine und andere Kulturen, Sprachen und Lebensweisen. Zum ersten Mal merkte ich, wie unterschiedlich Kulturen tatsächlich sein können. Vor allem an Feiertagen, wie Weihnachten, war der Unterschied stark zu sehen. Es war echt schön verschiedene Kulturen kennenzulernen.

Die Position der Niederlande im Herzen Europas kam meiner Reiseleidenschaft sehr zugute. Kaum ein Wochenende war ich nicht auf Entdeckungstour, keine Ferien tatenlos. So bereiste ich in diesem Jahr Belgien, Malta, Dänemark, Schweden, Italien, Spanien, Portugal, usw.

Leider geht jede Ära zu Ende…

Nach 12 Monaten voller bereichernden Erfahrungen, unvergesslichen Augenblicken, persönlichen Höhen und Tiefen, Momenten zwischen Heimweh und Abenteuerlust gelangte ich zu dem Punkt, an dem es mir schwerfiel, all die liebgewonnen Freunde und mein „neues niederländisches Leben“ wieder zu verlassen. Natürlich werde ich meine neugewonnene Familie und Freunde vermissen. Diese großartigen Menschen, die mich mit Liebe ausfüllen.

Aber doch bin ich bereit für einen neuen Lebensabschnitt.

Hier am Ende will ich mich noch bei allen bedanken, die mich unterstützt haben und mir geholfen haben, diese Erfahrung zu machen.