Ausland

Mein Zuhause auf dem Rücken

Patagonien stand schon lange auf meiner To-Do-Liste und dieser Traum sollte endlich in Erfüllung gehen. Mein Freund Martin und ich wollten Patagonien in seiner vollen Wild- und Rohheit erleben und so entschlossen wir uns, den chilenischen Nationalpark „Torres del Paine“ zu Fuß zu erkunden. Während das berühmte W, ein Weg in W-Form, der die wichtigsten Natur-Highlights verbindet, in der Hochsaison hoffnungslos überlaufen ist, findet man in der O-Variante noch teilweise menschenleere Plätze.  Darum mein Tipp: Nimm die O-Variante. Du benötigst dafür zwar ein paar Tage mehr, aber diese lohnen sich auf alle Fälle! Die Umrundung des Torres-Massivs wartet mit blühenden Blumenteppichen, verbrannten Landstrichen, Gletschergiganten und wilden Tieren. Die Voraussetzungen zur erfolgreichen Absolvierung:

Zelt, Kocher, Gaskartuschen, Isomatten, Schlafsäcke, Essen und teilweise Wasser  – eigentlich der gesamte Haushalt – müssen auf dem Buckel transportiert werden, da unterwegs meistens KEINE Hütten anzutreffen sind. Für mich als Frau mit wenig Bauchmuskeln und schwacher Rückenmuskulatur waren die 15 Kilo Gewicht anfangs eine echte Herausforderung. Aber Gott sei Dank gewöhnt man sich an fast alles 😉 Und das Essen wurde jeden Tag auch etwas weniger.

Apropos Essen: asiatische Nudelsuppen in mehreren Geschmacksrichtungen, die mit heißem Wasser aufgeschüttet werden müssen, waren unser Grundnahrungsmittel Nr. 1 – sind billig, echt lecker und ohne Aufwand schnell zu kochen. Dieses Menü gab es jeden Tag zweimal – mittags und abends. Wir schafften die O-Route in 5 Tagen. Auf unserem Fußmarsch über gut 130 Kilometer erlebten wir alle vier Jahreszeiten auf einmal inklusive einer Orkanböe, die uns fast umblies, betrachteten magische Sonnenauf- bzw. Sonnenuntergänge, machten nette Bekanntschaften am Weihnachtsabend und fühlten die Einsamkeit am Ende der Welt. Was habe ich aus diesem Trek gelernt? Erst wenn man Anstrengungen auf sich nimmt und an seine eigenen Grenzen geht, wird man reich belohnt – und wenn es nur der eigene Stolz auf sich selbst ist!

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Tipp: Wie packt man seinen Rucksack richtig?

Ein Rucksack für eine tage- oder wochenlange Tour, kann sehr schwer werden. Damit der Rucksack trotzdem über lange Strecken angenehm zu tragen ist, solltest du beim Packen einiges beachten:

Packe so wenig ein, dass du nicht mehr als 10 bis 15 Kilogramm tragen mußt. Vergiss nicht das Eigengewicht deines Rucksackes mit zu rechnen.

Der Schwerpunkt des Rucksacks sollte immer direkt am Körper und wenn geht in Schulterhöhe liegen. So befindet er sich immer über dem Kör­per­schwerpunkt (KSP) und der Rucksack zieht beim Tragen nicht nach hinten.

Größere Rucksäcke ab etwa 30 Liter so packen:

  • LEICHTGEWICHT: Schlafsack, Isomatte, Gaskartuschen und andere leich­te Gegenstände ab ins Bodenfach ganz nach unten.
  • MITTELGEWICHT: Mittelschweres wie Kleidung weiter nach oben außen.
  • SCHWERGEWICHT: Schwere Ausrüstung, wie Zelt, Essen, dicke Jacken ganz nach oben in Schulterhöhe und möglichst nahe am Rücken.
  • KLEINKRAM: Kleinigkeiten ins Dec­kel­­­fach geben – dort sind sie schnell er­reich­bar.

Achte gerade auch bei den Seiten­taschen auf eine gleichmäßige Gewichts­ver­tei­lung. Befestige so wenig wie möglich außen am Rucksack – du könntest hängenbleiben oder dich am Fels anschlagen und abstürzen. Außerdem stellst du eine größere An­griffs­fläche für orakanartige Windböen dar. Wenn du mal etwas seitlich am Gepäck befestigen musst, denk daran, die Last auf beiden Seiten gleichmäßig zu verteilen.