Corona hat einen Strich durch die Sommerpläne vieler junger Menschen gemacht. Doch es gibt auch Alternativen zu einem „klassischen“ Sommer.
Normalerweise wissen im Frühsommer schon alle, was sie in den Ferien unternehmen werden. Die Möglichkeiten sind schließlich vielfältig: backpacken in Asien, wieder einmal mit der Familie in den Urlaub fahren, Festivals besuchen, ein Praktikum absolvieren… Wir sind alle daran gewöhnt, in den Sommerferien kulturelle Events zu besuchen, die Welt zu bereisen und bei einem Ferialjob neue Erfahrungen zu sammeln.
Doch dieses Jahr werden die Ferien anders aussehen. COVID-19 hat unser Leben grundlegend verändert. Das Abstandhalten und das Tragen von Masken sind alltäglich geworden, beides gehört zu unserer „neuen Normalität“. Zurzeit werden immer mehr Vorschriften gelockert und die ersten Grenzen öffnen langsam wieder. Allerdings werden wir noch länger in dieser „Normalität“ leben und bis zum Sommer wird nicht alles wieder so werden, wie es vor dem Ausbruch des Corona Virus war.
Immer noch auf der Suche
Gerade in den Sommermonaten verdienen sich viele Jugendliche durch einen Ferialjob etwas dazu oder sammeln während einem Praktikum wertvolle Berufserfahrungen. „Als ich die Zusage für das Praktikum bekam, war ich überglücklich“, erzählt Simone. Die Studentin hatte sich frühzeitig für einen Praktikumsplatz bei Ö1 beworben und sich gegen die anderen BewerberInnen durchgesetzt. Doch dann erhielt sie aufgrund von Corona eine Absage. „Jetzt bin ich schon wieder auf der Suche nach einem Praktikumsplatz, das ist echt zach“, sagt die Tirolerin. Da es mittlerweile schon etwas knapp ist, weiß sie nicht, ob sie überhaupt noch eine Stelle finden wird. Denn auch in ihrem Umkreis haben viele ihre Praktikumsstelle aufgrund des Virus verloren. Arbeiten gehen will sie in den Ferien auf jeden Fall, die Frage ist nur wo.
Trotzdem fliegen?
All jene, die ihren Sommerurlaub noch nicht gebucht haben, hatten wohl Glück. Schließlich weiß momentan keiner, ob das Zielland bis zum Sommer wieder die Grenzen öffnet und ob die Flugzeuge überhaupt dorthin fliegen. Das Stornieren des geplanten Urlaubs ist aufwendig und wer Pech hat, bekommt nicht das ganze Geld zurück. Auch Lena denkt momentan viel über ihren gebuchten Asienurlaub nach. Bisher wurde ihr Flug nicht abgesagt. „Momentan weiß keiner, wie es weitergeht. Aber den Flug will ich noch nicht stornieren, vielleicht kann ich ja doch fliegen.“ Die Vorarlbergerin sieht das Ganze optimistisch: „Wenn der Flug nicht geht, bekomme ich mein Geld sicher zurück und ansonsten fliege ich natürlich nach Asien.“
Urlaub in Österreich
Die Grenzen werden zwar langsam wieder geöffnet, dennoch kommt für viele eine Reise ins Ausland nicht in Frage. Darum denken viele Jugendliche über einen Urlaub innerhalb der Grenzen nach. „Wahrscheinlich werden wir einfach an einen See fahren und dort campen“, erzählt Phillip. Wie jedes Jahr wird der Steirer mit seiner Freundesgruppe in den Urlaub fahren. „Pläne ändern sich und es gibt ja auch schöne Orte in Österreich“. Auch andere junge Menschen sehen das so. „Einer meiner Freunde besitzt einen Wohnwagen. Mit dem werden wir in den Ferien die verschiedenen Bundesländer erkunden“, erzählt Stephan aus Wien von seiner geplanten Tour durch Österreich. In vielen Landeshauptstädten war er noch nie. Nun will er die Chance nutzen und sein Heimatland besser kennenlernen.
Dieses Jahr wird der Sommer anders als sonst werden. Darin sind sich wohl alle einig. Doch anders muss nicht unbedingt schlecht sein. Wer keinen Ferialjob hat, hat mehr Zeit für seine Hobbys und kann mehr mit FreundInnen unternehmen. Ein Urlaub in Österreich würde man für gewöhnlich als langweilig betrachten. Doch auch hier gibt es schöne Orte, die man normalerweise nie besuchen würde. Dieser Sommer wird definitiv anders, aber vielleicht wird er sogar besser als der letzte.