In einem Exklusiv-Interview beantwortet Sportjournalistin Denise Matuschka die Fragen der aha Youth Reporter.
Beim Basistraining in Wien begleitete die ORF-Sportredakteurin Denise Matuschka die JungjournalistInnen einen Tag lang. Sie gab ihnen nicht nur Tipps und Tricks rund um das Thema Journalismus, sondern stand ihnen in einem Interview auch Rede und Antwort.
Was macht für Sie diesen Beruf so schön?
Denise Matuschka: Was mir am Journalismus wirklich sehr gut gefällt ist, dass kein Tag dem anderen gleicht. Es ist ein sehr abwechslungsreicher Beruf. Man hat die Möglichkeiten, viele Menschen kennenzulernen, sich auch mit vielen Themen auseinanderzusetzen, mit denen man so möglicherweise gar nicht in Berührung gekommen wäre. Und natürlich kann man Geschichten erzählen. Dann finde ich es auch toll, in einem Team zu arbeiten.
Gab es auch schon Momente in Ihrer Karriere, in denen Sie daran gedacht haben, mit Ihrem Beruf aufzuhören?
Denise Matuschka: Nein, ich habe schon sehr früh beschlossen, Journalistin zu werden und es hat nie einen Moment gegeben, in dem ich das bereut hätte. Ganz im Gegenteil, ich habe das Gefühl, dass umso routinierter ich werde und umso mehr ich ausprobieren kann, desto mehr macht mir der Beruf Spaß.
In der heutigen Zeit werden immer mehr Fake News verbreitet. Wie stehen Sie dazu?
Denise Matuschka: Journalismus ist ein Vertrauensgut und Fake News sind wirklich dazu geeignet, das total zu gefährden. Also, dass Menschen das Vertrauen verlieren, weil es dann ganz oft nicht mehr klar ist, welchen Quellen wir trauen dürfen. Und deshalb ist es auch so wichtig, sich mit Quellentransparenz auseinanderzusetzten. Diese Bewusstseinsbildung muss bereits bei jungen Menschen in der Schule anfangen.
Woher weiß ich, welche Themen zum Beispiel Jugendliche interessieren bzw. ansprechen?
Denise Matuschka: Eine gar nicht so leicht zu beantwortende Frage. Ich glaube, wichtig ist es, mit jungen Menschen ständig in Kontakt zu sein. Zum Beispiel über das Youth Reporter Projekt. Dadurch haben wir Medienschaffenden eine Möglichkeit, auch mit Jugendlichen über deren Interessen zu sprechen und so vielleicht ein bisschen in ihre Lebenswelt einzutauchen. Ich denke, der Dialog und der Austausch mit Menschen generell sind sehr wichtig.
Welche Tipps würden Sie jungen Menschen geben, die sich vorstellen können, später einmal im journalistischen Bereich zu arbeiten?
Denise Matuschka: Lasst euch auf gar keinen Fall demotivieren! Als ich Publizistik studiert habe, habe ich ganz oft gehört: ‚Die meisten von euch wollen gerne in den Journalismus gehen, aber eigentlich könnt ihr das eh gleich vergessen. So viele Jobs gibt es gar nicht. Ihr könnt froh sein, wenn ihr irgendwann einmal irgendeine Arbeit findet.‘ Mich hat das nicht sehr beeindruckt. Aber schon ein wenig enttäuscht, weil ich mir dachte, dass man uns schon etwas mehr Motivation mitgeben hätte können. Wenn ich nun die Möglichkeit habe, jungen Menschen, die in diesem wunderschönen Beruf Fuß fassen möchten, etwas mit auf den Weg zu geben, dann kann ich euch nur sagen, glaubt daran und lasst euch nicht demotivieren. Probiert etwas aus und traut euch.
Interview: Rebecca Eichbaum & Jorunn Felder