Als ich die Nachricht erhalten habe, dass ich am ESK-Projekt „Richness in Diversity – step 2“ teilnehmen kann, war mein erster Gedanke: „Ja Emily, du gehst alleine nach Kroatien!“ Ich wollte immer alleine wohin gehen, weil ich mein Englisch verbessern und neue Leute und Kulturen kennenlernen wollte. Ich denke, wenn man mit jemandem im Ausland ist, den man zuvor schon kannte, ist man nicht so offen für neue Dinge.
Die Reise nach Kroatien war etwas stressig, weil ich den Bus anstelle des Zuges nehmen musste und das einen Tag zuvor erfuhr… Aber es ist alles gut gegangen und jetzt bin ich schon seit 20 Tagen hier und ich bin sehr glücklich. An den ersten Tagen im „Eko Centar Latinovac“ fühlte ich mich ein bisschen verloren und nicht wirklich am richtigen Ort, weil ich meine eigenen Worte nicht in einen, für mich, richtigen Satz bringen konnte. Aber ich denke mittlerweile klappt dies schon viel besser. Die anderen Freiwilligen, wir sind insgesamt 14, sind alle sehr nett.
Auch das Team vom „Eco Centar“ und meine Gastfamilie sind nett. Es ist schwierig, mit meiner Gastfamilie zu kommunizieren, weil sie kein Englisch sprechen und ich kein Kroatisch sprechen kann, aber wir sprechen mit Händen und Füßen und das klappt ganz gut. Die einfachsten Dingen wie: dobro jutro-> guten Morgen und laku noć-> gute Nacht können wir sagen und das freut die Gastfamilie.
Ich mag es, in einem kleinen Dorf zu leben und jeden Abend die Sterne und den wunderschönen Sonnenuntergang zu sehen. Ich mag sogar das Gefühl, mein Handy nicht immer bei mir zu haben, weil ich es wirklich nicht brauche. Das Projekt selbst handelt von Permakultur und einem einfachen Leben – so leben wir zum Beispiel ohne WLAN oder Straßenlaternen.
Ich habe in den letzten Wochen viele neue Dinge gelernt. Ich weiß jetzt, wie ich auf einfachste Weise mein eigenes Brot machen kann und auch etwas über Permakultur. Ich weiß jetzt zum Beispiel, wie man einen heißen Kompost macht.
Wir haben viele Tätigkeiten gemacht: Wir nahmen einige Samen aus Tomaten, um sie wieder einzupflanzen und brachten Heu vom Dorf zum Kompost. Wir haben Mais für die Dorfbewohner in der Nähe gestapelt. Die Freiwilligen kommen aus verschiedenen Ländern: Frankreich, Italien, Spanien, England, Belgien, Litauen, Argentinien und Österreich. Jedes Land hat einen eigenen internationalen Abend, an dem die Freiwilligen traditionelle Gerichte aus ihrem eigenen Land kochen und ein wenig darüber sprechen.
Die Freiwilligen sind alle sehr hilfsbereit und nett und ich denke, wir sind ein wirklich gutes Team. An den freien Tagen können wir selbst entscheiden, was wir tun möchten, und an den ersten freien Tagen nach der Quarantäne fuhren wir zusammen nach Zadar.
Ich bin wirklich glücklich, hier zu sein und die Gelegenheit zu bekommen, diese Art von Leben zu erleben. Ich hoffe, ich kann einige neue Dinge mit nachhause nehmen, die ich hier gelernt habe und die ich auch in der restlichen Zeit, in der ich hier bin, noch lernen werde.