Gut zu wissen
Wir entschieden uns, mit unserem Auto die Insel so unabhängig und spontan wie möglich zu entdecken. Somit buchten wir im Vorfeld (März) über Mobylines die Hin- und Rückfahrt von Genau nach Olbia inkl. Schlafkabine und Autoabstellplatz. Wir haben uns bewusst für die Nachtfähren entschieden. Kosten variieren nach euren Bedürfnissen und werden zur Hauptsaison natürlich immer teurer.
Tipp: Je früher ihr die Fähre bucht, umso günstiger ist es. Ich würde euch empfehlen, die Insel in der Nebensaison zu besuchen. Im Juli und August sind die Preise um einiges teurer und die Insel ist stark besucht. Wir sind von Mitte Mai bis Anfang Juni verreist und hatten die Strände fast für uns alleine. Auch die Unterkünfte konnten wir ohne Probleme locker lässig vor Ort buchen.
In den nächsten siebzehn Tagen auf Sardinien erwarteten uns unbeschreiblich klare Farben des Meeres in den unterschiedlichsten Farbtönen von grün und blau, endlose schneeweiße, feinste Sandstrände, raue Felsbuchten, Spazierwege entlang der sardischen Küste, wunderschöne Dörfchen, gemütliche Agriturismos, tolle Städte mit interessanter Geschichte, eine faszinierende Natur sowie Gastfreundschaft der Einheimischen. Unser stetiger Begleiter war der Reiseführer „Sardinien alle Strände – Führer zur besten Wahl der Strände an der sardischen Küste, Stecken, GPS, geographische Karten“ von Gruppo Editoriale Nove. Man erhält einen Überblick zu den Stränden und er hilft einem bei der Suche nach dem für die eigenen Ansprüche geeignetsten Strand. Auch die Streckenbeschreibungen inklusive GPS Angaben sind ideal.
Rundreise durch Sardinien
Gerne nehme ich euch auf eine entspannte und gemütliche Sardinien-Rundreise mit. Am Tag der Ankunft reisten wir in Richtung Santa Teresa Gallura und fuhren entlang der Küste. Wir blieben stehen, wo es uns gerade gefiel und waren ganz begeistert von den tollen Farben und schönen Dörfchen. In Palau verbrachten wir dann den Nachmittag, da dort gerade ein einheimischer Markt war und das kleine Städtchen sich perfekt zum Ankommen und Flanieren anbot. In Santa Teresa Gallura blieben wir dann für zwei Nächte in einem B&B. Gebucht haben wir unsere gesamten Unterkünfte über Airbnb und waren schwer zufrieden. Santa Teresa Gallura ist wunderschön: Das kleine Dorfzentrum ist überschaubar, gemütlich und bietet einem alles, was man braucht. Man ist sofort in der Nähe von vielen tollen Buchten und Stränden und kann den Norden ideal entdecken. Was uns in besonderer Erinnerung geblieben ist: der Strand in „Rena di Matteu“, abends zum Sonnenuntergang am „Capo Tresta“ (ist auch am Tag sehr empfehlenswert und wunderschön) und sofort am Straßenrand stehen bleiben, wenn ihr seht, dass jemand Erdbeeren verkauft – günstig und die besten 🙂
Von Santa Teresa Gallura ging unsere Fahrt weiter nach Alghero, dort verbrachten wir weitere zwei Nächte. Auf dem Weg dorthin blieben wir an einem der „top ten beaches“ in Sardinien stehen: „La Pelosa“. Dieser Strand ist wirklich unfassbar schön, doch das sind für mich so viele in Sardinien. An einem Wochenende ist hier auf alle Fälle sehr viel los. Die Stadt Alghero hat uns sehr gut gefallen. Man kann dort zu Fuß den Stadtkern entdecken sowie die Geschichte der Stadt und in den niedlichen Gässchen flanieren. Wir fuhren auch zum „Capo Caccio“, um den tollen Ausblick zu genießen und gemütlich zu spazieren. Einen Besuch zu den bekannten „Grotta die Nettuno“ über die 656 Treppenstufen konnten wir aufgrund meiner Schwangerschaft nicht machen. Laut den kennengelernten BesucherInnen soll es sehr schön sein. Nach dem kurzen Städtle-Trip in Alghero ging die Fahrt direkt nach Pula in den Süden. Wir haben die Westküste bewusst ausgelassen, da wir mehr Zeit für den Süden und den Osten haben wollten. In Pula erwartete uns eine traumhafte Unterkunft direkt am Meer und ein sehr bemühter Gastgeber namens Andrea. Andrea gab uns sehr viele praktische Tipps für die Umgebung und war stets um unser Wohlbefinden bemüht. In Pula blieben wir dann für fünf Nächte. Der Süden ist im Unterschied zum Norden nicht mehr so felsig, nicht mehr so saftig grün, das Meer und die Strände gleichen hier der Karibik. Meiner Meinung nach ist es allerdings ganz egal, wo ihr euch in Sardinien befindet: ihr findet überall diese unbeschreiblichen Farben und bezaubernde Landschaften. Mit dem Auto könnt ihr auch im Süden alles ganz gelassen und unkompliziert erkunden. Wir haben jeden Tag neue Strände und Buchten besucht. Empfehlenswert: der Strand „Tuerredda“, die menschenleere Bucht „Arboi“ sowie ein Spaziergang zum „Torre de Piscina“ – am besten zur Sonnenuntergangsstimmung. Was ihr in Pula unbedingt besuchen müsst: Agriturismo „Bingia Bonaria“. Wir hatten dort ein unglaublich leckeres Abendessen mit diversen Gängen inklusive Weinbegleitung (natürlich nicht für mich) zu zweit für € 50,-. Wir haben in ganz Sardinien nie so gut und günstig gegessen wie dort. Alles wird frisch von der eigenen Farm zubereitet. Die Gastgeber erzählen einem sehr viel vom Land, der Geschichte, den Einheimischen, geben Tipps und sind sehr herzliche Menschen. Tipp: am besten vorher lang nichts essen – man erhält so viele Leckereien und wird unglaublich satt. Außerdem vorher reservieren sowie spezielle Wünsche, wie zum Beispiel vegetarisch, bekannt geben.
Nach Pula ging es für uns in die nächste Unterkunft für vier Nächte in ein B&Bb namens Eranu, betrieben von Rosaria und Mario in Solanas. Was soll ich sagen: Die zwei sind herzensgute Menschen, wir haben so viel miteinander gelacht und hatten eine gemütliche und familiäre Zeit bei den beiden. Wir werden sie irgendwann bestimmt wieder besuchen! Die Unterkunft ist sehr charmant, blitzesauber und liegt idyllisch mitten in der Natur. Wer also Ruhe und Entspannung sucht, dennoch in drei Minuten mit dem Auto an klasse Stränden sein möchte, ist hier goldrichtig. Gerade als Schwangere habe ich mich immer auf das Highlight des Tages gefreut: das selbstgemachte, klassisch sardische Frühstück von Rosaria. Alle Lebensmittel von der eigen betriebenen Farm. Herrlich! Die Umgebung von Solanas ist ebenfalls wunderschön und sehr empfehlenswert. Mit dem Auto ist man ganz flott in Villasimius, an diversen traumhaften Stränden, in der Hauptstadt Cagliaria, die auf alle Fälle einen Besuch wert ist, und an vielen weiteren schönen Gegenden. Tipp: Einfach drauf los düsen und auf Entdeckungsreise gehen!
Für die letzten zwei Nächte hatten wir uns für eine Unterkunft im Osten „Santa Maria Navarrese“ entschieden. Auf dem Weg dorthin fuhren wir entlang der Küste und entdeckten vor dem Strand „Feraxi“ eine atemberaubende Bucht für uns ganz alleine. Zum Schnorcheln der Hit. Die Bucht war nicht beschildert. Wir sind einfach ein Schottersträßchen entlang gefahren bis wir am Meer ankamen. Auch der Strand in der Ortschaft Cea ist sehr empfehlenswert. Santa Maria Navarrese ist ein überschaubares Nestchen, mit tollem Strand, Spaziermöglichkeiten und hat uns sehr gut gefallen. Am Abreisetag verbrachten wir den Vormittag am Strand in Budino und nachmittags schlenderten wir durch die Gässchen von San Teodoro. Es war gerade Nationalfeiertag in Sardinien, die Geschäfte waren somit geschlossen, doch es fand ein einheimischer, großer Markt mit Musik und allem Drum und Dran statt. Das war ein tolles Erlebnis. Danach ging es weiter nach Olbia zum Hafen, hier legte unsere Fähre um 21.30 Uhr ab und es hieß Abschied nehmen von Sardinien.
Sardinien hat uns fasziniert und in seinen Bann gezogen. Die Tage vergingen wie im Flug und das Auge konnte sich oft gar nicht sattsehen an den vielen schönen Farben. Ein wunderbares Fleckchen Erde. Grazie mille Sardegna!