Nach einem fünftägigen Besuch in Lissabon mit meinem Freund war uns beiden klar: wir wollen mehr von Portugal entdecken! Gesagt, getan: Wir reisten im darauffolgenden Jahr für 16 Tage nach Portugal. Da wir beide das flexible Reisen lieben, haben wir nicht großartig im Voraus geplant. Uns war klar wir mieten ein Auto, starten in Porto und wollen nach Faro. Bereit? Los geht’s:
Wir flogen Ende Mai 2016 mit Ryanair für einen Spotpreis von Memmingen nach Porto und blieben dort für drei Nächte in einem sehr charmanten, kleinen Apartment. Das „Belomonte Apartment“ war super zentral und sehr viele Sehenswürdigkeiten konnte man wunderbar zu Fuß erreichen. Achtung: Diese Unterkunft verfügt über keine Rezeption, also am besten schon vor der Anreise die ungefähre Anreisezeit durchgeben.
Den ersten Tag in Porto schlenderten wir durch das alte und historische Stadtzentrum. Man kann dies sehr gut zu Fuß entdecken. Meine Empfehlungen: Panoramaaussicht vom Clérigos Turm (76 m hoher Kirchturm für € 2 Eintritt pro Person), Praca da Liberdade, Ildenfonso Kirche mit ihren 10.000 traditionellen blauen Azulejos Kacheln, der unglaublich schöne und beeindruckende Sao Bento Bahnhof, die Sé Kathedrale und die Ribeira von Porto. Die Vila Nova de Gaia, eine Stadt am südlichen Ufer des Douro Flusses, ist auch einen Besuch wert. Hier findet man ganz viele PortweinhändlerInnen und sollte definitiv eine Verkostungstour machen. Wir haben uns für Porto Augustos entschieden – ein kleiner aber feiner Portweinhändler und für fünf Euro Eintritt pro Person gab es nicht viel zu verlieren.
Am vierten Tag fuhren wir mit der Metro zurück zum Flughafen, um dort unser Mietauto abzuholen. Dieses haben wir schon von zu Hause aus über die Plattform www.billiger-mietwagen.de gebucht. Super unkompliziert und ein tolles Preis-Leistungsverhältnis. Tipp: Achte auf einen ausreichenden Versicherungsschutz, check ab welcher Sprit-Typ (Diesel/Benzin) im Reisezielland billiger ist und lass dir dann vor Ort keinen zusätzlichen Firlefanz des Autovermieters aufschwatzen.
Unsere Reiseroute begann also in Porto, führte uns der Westküste entlang nach Lissabon, weiter zur Algarve und schlussendlich zu unserem Endziel Faro. Gute 1.010 km haben wir in den dreizehn Tagen mit dem Auto zurückgelegt. Folgende Ortschaften sind mir in besonderer Erinnerung geblieben:
Nazare mit seiner rauen, wildromantischen Atlantikküste und optimalen Ausgangspunkt zum Spazieren und den Sonnenuntergang zu genießen. Auch ideal zum Surfen. Hier brach bis jetzt die höchste Welle weltweit!
Lissabon inklusive Besuch nach Sintra: Sintra ist auf alle Fälle einen Besuch wert – wir haben auch den Palacio Nacional da Pena besucht. Auch wenn die Eintrittskarten sehr teuer waren, hat es sich gelohnt. Der Palast ist sehr beeindruckend und auch die Aussicht und Umgebung von dort. Lissabon ist sowieso einer meiner Lieblingsstädte: gemütlich, schöne Aussichtspunkte, rote Dächer, Bairro Alto mit seinen gemütlichen Bars und Live Musik, die Alfama… Lissabon hat einfach so viel zu bieten und das mit besonderem Flair.
In Luz (Nähe von Lagos) hatten wir ein kleines Apartment, welches sehr abgelegen und einfach nur bezaubernd war. Zwei Gehminuten zur Atlantikküste (aber nicht zum Baden). Ein reines Paradies. Man konnte ganz unproblematisch entlang der traumhaften Atlantikküste in die benachbarten Orte spazieren. Dem Sonnenuntergang entgegen laufen und traf dabei keine Menschenseele. Ein Traum, wenn man die Natur und Stille genießen möchte. Die Unterkunft hieß Quinta do Mar da Luz und wir fanden diese über www.secretplaces.de. Empfehlenswerte Seite für ausgefallenere, nicht klassisch touristische, Unterkünfte.
Die Pointe da Piedro in Lagos hat mich sehr beeindruckt und auch die vielen schönen, versteckten Strände an der Algarve. Leider habe ich dazu jetzt gar keine Namen, da wir einfach drauf losgefahren sind und blieben, wo es uns gefiel. Auch das Cabo San Vicente, der südwestlichste Punkt Europas, war einen Ausblick wert.
Die letzten Tage flanierten wir in Tavira. Tavira ist eine sehr kleine, gemütliche und malerische Stadt, besonders an den Ufern des Flusses Gilhão und typisch portugiesisch. Hier hatten wir mit Abstand die bemühtesten, freundlichsten und liebsten Gastgeber: www.taahbilla-guesthouse.com/en-gb/. Pedro und Sebastiao gaben uns sehr viele Insidertipps und waren jederzeit für ein Schwätzle zu haben. Mit der Fähre ist man in gut fünf Minuten auf der Ilha de Tavira. Hier kann man dann entweder die Insel zu Fuß erkunden oder einfach einen faulen Strandtag machen.
Nach einer wunderbaren Zeit in Portugal hieß es dann Abschied nehmen. Wir flogen von Faro retour nach Memmingen. Ebenfalls mit Ryanair. Für beide Flüge haben wir pro Nase ca. 180 € (inkl. Gepäck) bezahlt.
Nützliche Infos, wenn du mit dem Auto in Portugal unterwegs bist:
In Portugal besteht Autobahnmaut. Teilweise gibt es Autobahnstrecken, die nur noch über die elektrische Maut (Via Verde) laufen. Sprich du kannst dann nicht direkt vor Ort ein Ticket lösen, sondern benötigst ein entsprechendes Mautgerät. Wir haben uns damals für die Anmietung des Mautgerätes über unseren Autovermieter entschieden (15 € für die gesamte Reisedauer). So konnten wir ganz unkompliziert auf jeder Art von Autobahn auffahren. Die Mautgebühren wurden dann am Ende der Reise von unserer Kreditkarte abgebucht. Empfehlenswert ist bestimmt, sich vor der Abreise genauere Gedanken zur eigenen Reiseroute zu machen und sich z.B. beim ÖAMTC vorab zu informieren.
Wir hatten mit dem Parken nie Probleme. Prinzipiell kann man in Portugal überall gratis parken, solange die Linien weiß sind und es keine speziellen Parkschilder/Vorschriften gibt. Gelbe Linien bedeuten Parkverbot! Lissabon ist die einzige Stadt, in der es ungünstig ist mit Auto anzureisen. An Sonn- und Feiertagen darf man überall gratis parken.
Obrigada Portugal, até logo!