Ausland

Huelva. Wo ist das denn?

Eigentlich wollte ich nach Barcelona aber die haben mich nicht genommen und ich war voll angepisst. Tortzdem sollte mein sehr-spontan-dafür-entschiedenes Auslandssemester in Spanien bald starten. Das einzige was mir noch übrig blieb war ein kleines „Kaff“ im südlichsten Süden von Andalusien. Huelva. Noch nie zuvor gehört und wenn ich es googelte kamen immer dieselben Bilder von einer, ja halt, spanischen Kleinstadt. Ich hatte außerdem ein wenig Angst, weil überall in den Beschreibungen stand, dass man dort ausnahmslos Spanisch spreche und meins schon noch sehr dürftig war. Das verschwieg ich natürlich bei der Anmeldung. Nach anfänglichem Bürokratiegemurkse und gebuchtem Curso Intensivo, der vor dem Semester startete, saß ich schon im Flieger. Das mit der Unterkunft war für mich auch sehr easy, da mir und 2 Mitstudierenden, die auch Destination Huelva wählten, eine spanische Lady schrieb und uns über unser International Office ihre Wohnung anbot. So weit so gut. Angekommen. Schlüssel bekommen und eingezogen. Am nächsten Tag fing schon der Spanischkurs in der Uni an ..

 

Der Campus war echt groß und sehr andalusisch (kaum Gras). Generell in den Gebäuden Spaniens kann‘s in den Wintermonaten echt kalt werden, da sie naturalmente keine Zentralheizung kennen. Oder Isolierung. Aber wir hatten kleine Elektroöfen, die uns die Stromrechnung in die Höhe jagten, aber was soll‘s, zurück zum Spanischkurs. Dort lernte ich sofort super Menschen kennen. Man sagt ja es sei einfach aber dass es gar so schnell ginge, hätte ich nicht gedacht. Mit manchen habe ich immer noch, drei Jahre später engen Kontakt, und drei davon hab ich grad letztes Wochenende getroffen. Also echte amigos wird man da.

Während meines 7-monatigen Aufenthaltes in Huelva habe ich so viele Orte gesehen, so viele Menschen getroffen und so viel für mich selbst gelernt – ich hätt’s nicht für möglich gehalten. Huelva war dann nämlich gar nicht so eine Schnarchstadt wie ich zu Beginn annahm. Es war einfach kleiner aber dafür familiärer und einfach extrem authentisches Spanien. In der Galerie sind zwei Aufnahmen vom Treiben am Plaza de las Monjas, das Stadtzentrum Huelvas, bei dem die Eltern ihre Kinder so herausputzen als würde jedes einzelne mal König oder Königin von Spanien werden. Auf dem zweiten Bild hat die dortige ESN (Erasmus Student Network) eine Polsterschlacht auf dem Platz iniziiert.

 

Ich musste nicht sehr viele Kurse besuchen, da ich schon recht gut mit meinem Studium dran war. Ich hatte also viel Zeit, um spanisch zu lernen und zu Reisen. Wir haben mit dem Bus, was in Andalusien sehr gut funktioniert (kaum zu glauben), oder hin und wieder mit dem Auto, den ganzen andalusischen Süden, Portugal, von der Algarve bis nach Lissabon, und Marokko besucht. Auch das Leben rund um Huelva lässt sich mit seinen vielen Parks und den nahegelegenen, unendlich breiten Stränden gut aushalten. In der Galerie findet ihr meine festgehaltenen Erinnerungen zu diesem Auslandssemester.