Eine Stadt in Andalusien, in der man noch das „alte“ Spanien entdecken kann. Traditionelle Bars mit Tapas, Cerveza und Vino. Malerische Viertel mit roten, gelben und strahlend weißen Häuserfassaden. Wunderschöne Parkanlagen, riesige Plätze und alte Gebäude. Stierkampf und Flamenco-Abende.
„Wow, que bonita!“, dachte ich mir, als ich vor kurzem das erste Mal durch Sevilla schlenderte. Und nach fünf Tagen dort kann ich sagen – ja, ich liebe diese südspanische Stadt! Sie vereint drei Eigenschaften (und noch viele mehr), die einen tollen Ort auszeichnen: köstliches Essen und Trinken, einzigartige Sehenswürdigkeiten sowie interessante und freundliche Menschen. Gemixt mit viel Sonnenschein und locker-lässigem spanischen Flair – das ist Sevilla!
Nachdem ich euch die Stadt (hoffentlich) schon etwas schmackhaft gemacht habe, möchte ich nun einige meiner Highlights präsentieren und euch ein paar Tipps geben.
Wohnen
Da ich mit knappem Budget reise und auch nicht wirklich hohe Ansprüche habe, suchten wir (ich reiste mit einer Freundin – Lena) nach einer passenden Unterkunft auf Airbnb. Dort wurden wir schnell fündig – ein Privatzimmer mit Bad, zentral gelegen – das klang doch gut. Es war ein Glücksgriff, wie wir sofort bei der Ankunft feststellten. Eine saubere Wohnung mit zwei sehr freundlichen und hilfsbereiten Gastgebern, die uns unzählige wertvolle Tipps (einige davon werden in diesem Beitrag noch erwähnt) mit auf den Weg gaben.
Allgemein gibt es für Sevilla eine riesige Auswahl an tollen Wohnungen sowie Zimmern auf Airbnb. Dies kann ich nur empfehlen.
Unsere Unterkunft (für vier Nächte): https://www.airbnb.de/rooms/8505020
Persönliche Highlights
Folgende Sehenswürdigkeiten Sevillas kann ich wirklich empfehlen – ich war begeistert davon.
Plaza de España
Dies war einer der schönsten (oder DER schönste?) Orte der Stadt. Ein im Halbkreis angelegter Platz, der von einem alten Gebäude aus rotbraunem Gestein eingerahmt wird, mit Bächlein und Paddelbooten und einem Springbrunnen in der Mitte. Es gibt vier Brücken zum Überqueren des kleinen Wasserkanals und einen offenen Balkon (den man sogar besteigen kann), von dem aus man einen tollen Ausblick hat. Überall sind schön gestaltete Bänkchen verteilt, auf denen man eine Pause einlegen und das Treiben auf dem Platz genießen kann. Das Besondere sind jedoch die 48 Kachelmosaikbilder „Azulejos“, die jeweils eine spanische Provinz repräsentieren sollen.
Tipp: Den Plaza de España entweder früh am Morgen oder bei Sonnenuntergang besuchen. Zu diesen Zeiten sind weniger Touristen da, außerdem ist der Platz in wunderschönes rötliches Licht getaucht und die Fotos werden toll!
Park Maria Luisa
Besonders schön ist dieser Park – direkt beim Plaza de España liegend – natürlich im Frühling oder Anfang Sommer, wenn alles blüht, das Gras grün ist und die Springbrunnen sprudeln. Es empfiehlt sich, hier einfach zu entspannen, durch die Gärten zu laufen und etwas Zeit abseits der Touristenmassen zu genießen.
Real Alcázar
Diesen Fixpunkt kann (und darf!) man in Sevilla nicht verpassen. Ein wunderschöner alter Königspalast, dessen Baustil beeindruckt mit außergewöhnlichen Formen sowie Mustern, die für uns einen arabisch-marokkanischen Touch hatten. Das – zumindest für uns – eigentliche Highlight war aber der Garten des Real Alcázar. Grüne Palmen und bunte Blumen, kleine Gartenwege, Wasserfontänen und Brunnen – ein unglaublicher Park, den man gesehen haben muss.
Metropol Parasol
In jedem Reiseführer wird diese etwas außergewöhnliche Sehenswürdigkeit zu finden sein. Erst 2011 eröffnet, ist die moderne Konstruktion nichts für jedermanns Geschmack – aber uns hat sie gefallen! Eigentlich einem Sonnenschirm nachempfunden, sieht das Metropol Parasol eher einem Pilz ähnlich, wie viele Sevillanos finden. So oder so – es ist ein gemütlicher (und Schatten spendender) Treffpunkt mitten in der Stadt, der außerdem eine super Orientierungshilfe ist. Auf dem Gebäude sind „Wege angebracht“, sodass man den Blick von oben auf Sevilla genießen kann.
Tipp: Unbedingt den Sonnenuntergang von dort oben ansehen! Am besten ist es, sich davor einen Platz auf den Treppen zu suchen und anschließend einmal eine Runde auf dem Dach zu gehen.
Stadtviertel „Macarena“
Dies war quasi unser „Heimatviertel“, doch so richtig entdeckt haben wir es erst an einem unserer letzten Tage. In diesem Stadtteil gibt es wunderschöne farbenfrohe Fassaden, Häuser und Kirchen zu bewundern. Für den kleinen oder großen Hunger (oder doch Durst) findet man hier bestimmt etwas passendes – ein Café oder eine Bar, die keine Touri-Fallen sind. Zudem ist das Viertel auch fürs Frühstück sehr zu empfehlen!
Food, Food, Food
Den Tag beginnt man am besten – nicht zu früh, an den Tagesrhythmus der Sevillanos angepasst – in einer der vielen Bars oder einem Café im Stadtviertel Macarena. Ein Café con oder sin leche, ein Zumo de Naranja und eine Tostada con mantequilla oder queso – und das Frühstück ist perfekt!
Mittags (das heißt in Spanien ab 14 Uhr ;-)) versorgt man sich in einem Mercado mit den lokalen Köstlichkeiten, wie Brot, Oliven, Tomaten, Käse und Serrano-Schinken. Dies genießt man dann nach Möglichkeit an einem schattigen Plätzchen am Flussufer des Guadalquivir. Ein Picknick à la façon espangole sozusagen…
Für den kleinen Hunger zwischendurch, denn das Abendessen gibt’s erst um 21/22 Uhr, empfehlen sich churros con chocolate oder natürlich ein italienisches Gelato. In der Heladeria „Freskura“ (nahe Alameda de Hércules) soll es das beste der Stadt geben – wir können es in jedem Fall empfehlen!
Ein MUSS für ein paar Tage in Sevilla ist eine „Tapas-Tour“. Das heißt, man wechselt von Lokal zu Lokal, probiert überall ein, zwei Tapas sowie einen Tinto de Verano (Rotwein mit Limón gespritzt) – und weiter geht’s!
Absolut empfehlenswerte Tapas-Bars:
„Duo Tapas“ (nahe Alameda de Hércules): super leckere Tapas, exklusiv serviert, aber überhaupt nicht teuer. Reservierung empfohlen, vor allem wenn man draußen einen Tisch haben möchte.
Ausgezeichnete Lokale in der Calle Mateos Gago (Straße im Norden der Kathedrale und mit Blick darauf), preiswert, tolle Stimmung.
Und wie lässt man den Abend ausklingen?
Es gibt natürlich unzählige Bars und Lokale in Sevilla, in denen abends was los ist, ich kann vor allem diese Plätze empfehlen:
- Alameda de Hércules (viel los, auch viele Einheimische)
- Plaza del Salvador (Lokal am oberen Ende des Platzes gegenüber der Kirche, serviert günstig gute Getränke)
- Calle Mateos Gago (viele Lokale, sehr viel los, aber auch viele Touristen)
Noch zwei Tipps am Rande…
Es empfiehlt sich generell, die eher „touristischen Dinge“, Sehenswürdigkeiten, etc. gegen Abend zu besuchen. Bei Sonnenuntergang ist meist wunderschönes Licht für Fotos und vor allem sind dann weniger Menschen – da die meisten Touristen dann schon beim Abendessen sind. Frühmorgens, was normalerweise oft für Sehenswürdigkeiten empfohlen wird, bringt hier nichts, da der „spanische Morgen“ erst um 10 Uhr beginnt und somit eigentlich auch die Öffnungszeiten auf diesen Zeitpunkt gelegt sind. Da sind dann aber alle braven Touris ohne spanischen Rhythmus schon längst unterwegs! 😉