Was ist Skypetraining und wie kommt man auch in Coronazeiten zu genug Sport? -Youth Reporterin und begeisterte Sportlerin Stella Kleinekathöfer gibt einen kurzen Einblick in ihr derzeitiges Trainingsprogramm. Errätst du auch um welchen Sport es sich handelt?
Corona, Corona, Corona… Es gibt kein anderes Thema mehr im Moment. Viele Geschäfte sind geschlossen, soziale Kontakte aufs Minimale beschränkt und was ist mit Sport? Der ist bei den meisten jetzt wirklich kein großes Thema mehr. Klar, manche halten sich mit Homeworkouts und über YouTube-Videos fit, doch wie regelmäßig wird das wirklich gemacht? Und ja, es ist auch erlaubt rauszugehen, um im Wald zu joggen, zu wandern oder Rad zu fahren, aber eben nur alleine. Und so schön wie sporteln draußen auch ist, man wird mit der Zeit doch ziemlich einsam, oder? Die TrainingspartnerInnen, FreundInnen und auch die TrainerInnen, die man sonst täglich sieht, werden immer mehr vermisst – so ist es auf jeden Fall bei mir und meinen VereinskollegInnen beziehungsweise MitschülerInnen aus dem Sportgymnasium. Keiner kann mehr Worte wie „still“, „ruhig“ und „alleine“ im Zusammenhang mit „trainieren“, hören. Und genau deshalb ist „Skypetraining“, so wird es jedenfalls unter uns SportgymnasiastInnen genannt, genau das richtige für uns. Bei diesem Training treffen sich alle SchülerInnen zu einer bestimmten Uhrzeit über Skype oder ähnliche Programme und machen dann zusammen ein Training. Das bringt nicht nur die Möglichkeit mit sich, wieder gemeinsam mit FreundInnen und TrainerInnen zu trainieren, sondern es konnte auch wieder Abwechslung und soziale Interaktion in den Corona-Alltag gebracht werden.
Ein bisschen Improvisation muss sein
Kreativität kommt bei so einer Einheit natürlich auch nicht zu kurz, denn wer besitzt schon ein voll- ausgestattetes Fitnessstudio zu Hause? Da kann es schon mal vorkommen, dass die Wasserflasche zum Gewicht und das Wohnzimmer zum Turnsaal umfunktioniert wird. Auch Eltern oder Geschwister müssen als TrainingspartnerInnen herhalten. Auch wenn sie sich zuerst etwas dagegen sträuben, ist es zumindest bei mir so, dass sie insgeheim froh über die Abwechslung sind. Meine Mama nimmt jetzt sogar an Online-Yogastunden teil und sie sagt: „Ich bin dadurch viel motivierter etwas zu tun, wie wenn ich alleine wäre“. Das macht natürlich auch Sinn, denn es ist fast wie ein echtes Training, mit KollegInnen und TrainerInnen – nur halt über den Bildschirm.
Wo bleiben die Turniere in nächster Zeit?
Trainieren, mit Bildschirm oder ohne, ist ja schön und gut, doch meistens geht es besser mit einem Ziel vor Augen. Doch was werden die in nächster Zeit sein, wenn alle Turniere ins Wasser fallen? Keine Wettkämpfe, Trainingslager und ähnliches zu haben, ist wirklich ungewohnt. Aber wenn wir die Enttäuschung mal überwunden haben, merken wir, dass es vielleicht gar nicht mal so schlecht ist, etwas runterzufahren und Zeit fürs Feilen seiner Techniken zu haben.Dennoch bleibt die Hoffnung, möglichst bald wieder gemeinsam trainieren und auf Wettkämpfe fahren zu können.
Errätst du meinen Sport?
Interessiert daran was für einen Sport ich mache? Hier ein paar Tipps: Er beinhaltet einen weißen Anzug und einen Gürtel in verschiedenen Farben, abhängig vom Niveau und der Leistung des Sportlers oder der Sportlerin. Der Sport teilt sich in zwei große Teilbereiche auf, die meisten spezialisieren sich mit der Zeit auf einen davon. Ein Bereich beinhaltet eine Technikabfolge ohne GegnerIn, so etwas wie eine Choreografie mit Faustschlägen und Tritten, die von ScheiderichterInnen bewertet wird. Der andere Bereich meiner Sportart, und das ist auch jener, den ich ausübe, hat Ähnlichkeiten mit Boxen nur ohne Vollkontakt, mit Judo nur mit weniger Würfen und ohne Halten und ja, es hat von der Bewegung her, sogar etwas Ähnlichkeit mit Fechten, nur ohne Waffe. Falls es manche schon erraten haben, super … für die anderen, ich spreche von „Karate“. Ein Sport, der bei uns vielleicht noch nicht so bekannt ist wie anderen Ländern, aber jetzt vor allem mit Tokyo 2020 einen großen Sprung machen hätte können. Karate hätte mit der Teilnahme bei der diesjährigen Olympiade seine Premiere gefeiert. Und genau deshalb ist es für die Karatebegeisterten umso trauriger, dass sie verschoben wird. Gleichzeitig ist natürlich nur nachvollziehbar, alles andere wäre ein zu großes Risiko – ein bisschen Eintäuschung bleibt natürlich trotzdem.
Was auf jeden Fall sicher ist, bessere Zeiten werden kommen und in der Zwischenzeit lautet mein Fazit: Nicht aufgeben und man hat auch in schwierigen Zeiten wie diesen genug Möglichkeiten seine Leistung beizubehalten! Wer Skypetraining noch nicht kennt soll es doch einfach mal ausprobieren. Du hast noch Bedenken oder bist in keinem Verein und ohne TrainerIn – egal, brauchst du nicht! Triff dich einfach mit deinen FreundInnen auf dieser Plattform und startet gemeinsam ein Training – so könnt ihr nebenbei auch etwas quatschen!
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