18.15 Uhr: Busbahnhof Dornbirn. Ich warte auf den Fernbus, der laut Plan um 18.30 Uhr einfahren sollte. Mal sehen, ob er das auch tut! Dagmar, eine Vorarlberger Zahnarztassistentin in München, wartet ebenfalls und wir kommen ins Gespräch. Dagmar fährt die Strecke öfters und sie weiß um die Verspätungen des Fernbus. Kein Wunder. Der Fernbus über Dornbirn nach München/Berlin startet entweder von Chur oder Mailand. Fährt er über Mailand kann es schon gerne zu zeitlichen Verzögerungen kommen (Stau, Schnee am San Bernardino). Dagmar musste im Winter sogar mal knappe 4 Stunden warten. Ich stelle mich also auf eine Verspätung ein.
18.31 Uhr: Pünktlicher könnte der Bus nicht sein. Ich sage nur: „Wenn Engele reisen! …“ Dagmar setzt sich neben mich und ich erfahre so einiges aus dem Leben einer 20-Jährigen. Die Fahrt nach München vergeht durch Gespräche über Zähne, Oktoberfest und Dirndlmode wie im Flug und eh ich mich versehe fahren wir – wieder pünktlich – um ca. 21 Uhr am Busbahnhof in München ein.
Jetzt heißt es warten – 2 Stunden auf den Anschlussbus nach Berlin. Und das bei Oktoberfeststimmung in München!
Um ca. 23 Uhr setze ich meine Reise in einem Doppeldeckerbus fort. Doppeldeckerbusse sind toll. Im zweiten Stock sitzt man so weit oben und die Welt liegt einem praktisch zu Füßen. Achtung aber bei Fahrten über Nacht: Wenn der Bus mit Leuten voll besetzt ist, wird auch die Luft extrem stickig. Schlechte Luft = schlechter Schlaf. Sitzt man im unteren Stock hat man das Glück, dass die Türen bei Pausen immer wieder mal aufgehen und Frischluft einströmen kann. Diese frische Luft erreicht aber meistens nicht das obere Stockwerk, sodass es oben leider stickig bleibt. Fazit: Verzichte auf die erhabene Aussicht vom zweiten Stock aus. In der Nacht siehst du eh nix.
Tipps für einen guten Schlaf im Bus:
- Such dir einen Platz am Fenster, damit du dich irgendwo anlehnen kannst.
- Ein großes Kissen erhöht den Komfort.
- In einigen Bussen ist es durch die Klimatisierung recht kühl: kleine Decke bereithalten.
- Oropax gegen Schnarch- oder Motorengeräusche.
- Augenklappe: sieht zwar komisch aus, soll dir aber egal sein. Guter Schlaf geht vor!
- Hast du eine Bank für dich alleine, kannst du deine Schlafpositionen stündlich wechseln – meine beliebteste Position: Füße am Fenster entlang in die Luft strecken.
Meine Reise von Dornbirn nach Berlin dauerte alles in allem um die 12 Stunden.
Aber Berlin war eine Reise wert!
Hier ein paar Tipps, die man auf keinen Fall verpassen sollte:
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